Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

113 Der Paßhammer war 1645 auf Anna Weger, Hermann Hainrichers Schwester, die Gattin des Hans Weger aus der Eisenerzer Badmeisterfamilie, übergegangen, die ihn samt dem Paßhofe 1649 an Matthias Pölchinger zu Waschhofen um 1700 fl. und 10 Dukaten Leihkauf veräußerte. An Stelle der Gewerkschaften erwarb Hans v. Hainrichsperg, Freiherr, 1668 vom Freiherrn Gregor Sidenitseh, der i.-ö. Länder Referenten am kaisl. Hofe, um 35.000 fl. 200 Pfd. Pfennige Leihkauf und 405 fl. Inventarsablösung die Herrschaft Spielberg. 1736 ging der schöne Besitz mit dem zierlichen Schlößchen durch Kauf an den Hofkriegsrat Georg Christoph v. Lachowitz über, der es zu einem Fideikommisse machte, dessen sich seit dem 1816 erfolgten Aussterben der Lachowitz die Arbesser von Bastburg erfreuen. Aber schon vorher W eyer Schloß Weyer bei Judenburg. kam es zu Verkäufen, so erwarb 1693 das Stift Admont von Joh. Wilhelm Grafen v. Hainriehsberg den hohen Wildbann am Bottemanner Tauern — eine Schmälerung der Herrenrechte, zu der sich ein Kavalier des ausgehenden 17. Jahrhundertes kaum leichten Herzens entschlossen haben dürfte. Immerhin besaßen die Hainrichs- berg damals noch ein bedeutendes Vermögen. Als 1696 ebenso wie anläßlich des Türkeneinfalles v. J. 1683 in allen Erblanden eine 1 % -ige Vermögenssteuer aus­ geschrieben wurde, betrug die Steuerleistung des Grafen Joh. Wilhelm v. Hainrichs­ perg 450 fl. Zur Beurteilung dieser Ziffer muß man in Betracht ziehen, daß von den 891 Steuerpflichtigen des Landes, die ein bewegliches oder unbewegliches Ver­ mögen von über 1000 fl. nach Abzug der Passiva besaßen, nur 130 eine Steuer von mindestens 300 fl. und nur 40 aus ihnen von mehr als 1000 fl. entrichteten.*) l) Zum Vergleiche seien die Steuerleistungen des Leobner Bürgers Joh. Max Egger mit 320 fl., Joh. Sigmund Wels des Älteren in Bruck mit 500 fl. und des Karl Ludwig v. Ziernfeld mit 300 fl. angeführt. 8

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