Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

109 hammer an der Pols, eine der ältesten Industriestätten des Oberlandes, die schon den Einpachern viel Geld zugebracht hatte. Als Eatsbürger von Judenburg und Stadtrichter starb er, der den Grundstock zum Aufschwünge seiner Familie gelegt hatte, um das Jahr 1600. Seine Söhne Hans, Hammerherr zu Judenburg (t vor 1628). und Hermann erwarben am 24. Jänner 1616 von dem Landeshauptmann in Kärnten Christoph David ürsenpöck, Freiherrn, den Thorhof bei Judenburg, der mit 6 Pfd. Herrengült beansagt war. Hermann übernahm auch den Paßhammer, kaufte 1621 u. a, Güter und Gülten um Judenburg von der Brüdern v. Gallenberg und erhielt 1626 vom Kaiser Ferdinand II. die Bewilligung zum Besitze von 100 Pfd. Herrengülten in den i.-ö. Ländern, 1629 wurde diese Erlaubnis auf 160 Pfd. erhöht. Kaiser Ferdinand II. H ainrichsperg Schloß Hainrichsberg bei Judenburg. verlieh ihm ddo. Wien 20. April 1622 den rittermäßigen Reichs- und erbländischen Adel mit dem Prädikate „von und zu Hainrichsperg“ und erteilte die Bewilligung, den Thorhof danach zu benennen. So wurde der Thorhof nun Hainrichsperg ge­ nannt, der schon 1617 vom Baumeister Prills umgebaut worden war, der erste adelige Ansitz der Hainricher. Gewerkschaft und Handel blühten unter der geschickten Führung Hermann Hainrichers und brachten ihm reiche Früchte; er wurde 1626 Burggraf zu Judenburg, — erwarb 1631 das Weyerschloß in nächster Nähe der Stadt, einst Sitz der Graswein, von dem kais. Leibmedicus Dr. Johann Sebastian Zolt v. Zoltenstein, ließ es neu aufbauen und schuf mit Testament vom 1. August 1643 ein Fideikommiß, das Kaiser Ferdinand III. zu Linz am 28. Jänner 1646 mit der Bewilligung bestätigte, daß der Testator, da er selbst kinderlos war, den Sohn seiner Schwester Salome, Hans Pagge, befreiten Handelsmann in der Nieder­ lage zu Wien, unter Übertragung des Adels und Wappens mit der Benennung

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2