Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

108 söhn Hans Stettner, vermählt mit Benigna Haidenreich, kam 1496 als Forstmeister von Admont nach Eisenerz und löste Harlanger ab. Inzwischen war von Kaiser Max die Reorganisation des Eisenwesens durch­ geführt und in der Person des Hans Hang ein eigener Amtmann für Innerberg bestellt worden. Nach dessen jähem Sturz wurde am 8. November 1524 Erasmus Haidenreich, des Hansen Sohn, zum Amtmann und Forstmeister in Innerberg bestellt, 1564 ist er n.-ö. Kammerrat und in den ungarischen Bergstädten tätig. Biese Haidenreich sind anderen Stammes, als die Kärntner gleichen Namens, die von Kaiser Friedrich III. ddo. Neustadt 23. Mai 1472 mit Lienhard Heyden­ reich im weißen Schilde den roten oberhalben Mann erhielten, der mit einer Zimmerhacke zum Schlage ausholt. Sie dürften auch mit jenem Jörg oder Peter Haydenreich nicht zusammenhängen, die von demselben Fürsten 1443 mit einem nicht näher beschriebenen Wappen begnadet wurden. Wappen nach Siegeln des Amtmannes Erasmus Haydenreich: Im Schilde eine Schaufel ohne Stiel, in den beiden oberen Schildecken je ein Kleeblatt. Ge­ schlossener gekrönter Helm; Zier: drei Straußenfedern1). Quellen: Staatsarchiv Repert. XXIV. — Kastenarchiv Groß-Reifling. — Chmel, Regesten Friedrich III. Vgl. Siebmachers Wappenbuch, Bd. V., Taf. 62, „Kärntner“, und Freiherr v. Hohenbühel: Beiträge zur Geschichte des Tiroler Adels, Jahrbuch der k. k. Herald. Ges. „Adler“, 1891. Hainricher von Hainrichsberg und von Hainrichsberg, genannt Pagge. Von steilabfallender Hochfläche, auf drei Seiten durch Wasserläufe geschützt, auf der vierten durch den Turm am Feeberge bewehrt, schaut das alte Judenburg weit hinaus ins Land. Einst war es der bedeutendste Handelsplatz Steiermarks, Stapelplatz der Waren nach und von Venedig, bis die Entdeckung neuer Seewege den Stern der Lagunenstadt erbleichen ließ und die Verbindung Wiens mit Triest über Graz den Handel in andere Bahnen lenkte. Gefördert durch alte Privilegien, begünstigt durch seine Lage am fruchtbaren Eichfelde, im Mittelpunkte einer früh­ zeitig entwickelten Industrie, ward Judenburg die Wiege so manchen Bürger­ geschlechtes, dem in der Geschichte der heimischen Volkswirtschaft ein ehrender Platz gebührt. Gegen Ende des 16. Jahrhundertes finden sich die Hainricher zu Judenburg und Unzmarkt in der Bürgerschaft. Balthasar Hainricher, vermählt mit Anna, Tochter des Ratsbürgers und Handelsherrn Hans Brauch in Judenburg, besaß den Paß- *) Nach v. Hohenbühel führten die Haidenreieh im roten Schilde eine gestürzte silberne Pflugschar, an jeder Ecke mit einem goldenen Kleeblatte besteckt. Kleinod: drei Straußenfedern, rot-silbern-golden. — Der o. ö. Kammerrat Erasmus Haidenreich wurde 1546 zur Tiroler ständischen Adelsbank zugelassen und kaufte das Schloß Bideneck im Landecker Gerichte. 1710 scheint das Geschlecht wenigstens in Tirol erloschen zu sein. Bideneck ging 1693 durch Heirat auf die Fach v. Hansenheim über.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2