Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
103 Hiindl zu Vordernberg, Urenkel des vorgenannten Valentin, führten die Vordem- berger Händl vor und nach ihrer durch Kaiser Mathias erfolgten Adelung auf schwarzem Dreiberge einen schwarzen Hahn im goldenen Schilde, während das Wappen der Händl zu Weyer und Steyr auf grünem Dreiberg einen weißen Hahn im schwarzen Schilde zeigt. Es wäre immerhin möglich, daß ursprünglich auch die Vordernberger Händl das gleiche Wappen wie jene zu Weyer führten und daß dieses i. J. 1513 verliehene Wappen durch eine uns unbekannte „Besserung“ (goldener Schild!) den Vordernberger Händl verändert wurde. — Neben Sigmund erscheint in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts noch ein Wolf Händl zu Vor dernberg, dessen Witwe Klara 1560 erwähnt wird. Die Händl besaßen durch ein Jahrhundert die Badwerke Nr. 8 „am Bichel“ und Nr. 10 „am Eabegg“. Das Oie ehemals Händlischen Schmelzöfen in Vordernberg. Badwerk Nr. 9 hatte kurze Zeit 1577—1580 ein Kaspar Händl, Sohn des Sigmund oder des vorgenannten Wolf inne I). ’) Sigmund Händl kaufte das „Perkaker“- (Bergacker-) Gut von den Erben des Magnus Hutter i. J. 1538, ein zweiter Kaufbrief um dieses Gut, mit dem das Badwerk verbunden war, stammt von Hans Gärtner aus dem Jahre 1544, so daß dieses mit 2 Öfen versehene Badwerk (später Nr. 8 und 10) sich, wie dies damals ja häufig der Fall war, im Teilbesitze befunden hatte, bis es Sigmund Händl erwarb. Das Perkakergut und Badwerk hatte übrigens nach den im Inventar Sigmund Händls v. J. 1554 angegebenen Kaufbriefen ungemein rasch die Besitzer gewechselt: 1510 verkaufte es Mathäus Haiden an Wolfgang Pantz, 1520 verkaufte es Pantz an Thoman Lechner, von dessen Witwe es 1531 an Magnus Hütter überging. — 1544 hatte Sigmund Händl von Lorenz Schachner den ganzen Hammer in der Leoben erworben, verkaufte jedoch sodann ein Drittel an Martin Widner. 1554 wurde das Perkakergut, das wohl in der Nähe der Lorenzkirche gelegen war und aus Haus, Mühle, Säge, Garten, Feldern, Wiesen und Wald bestand, auf 900 Pfd.
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