Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

102 Wappen v. J. 1541: Wie vor, der Helm jedoch geöffnet und gekrönt. Wappen v. J. 1609 (Händl v. Eamingdorf): Geviert, 1 und 4 auf grünem Dreiberge in Schwarz der weiße Hahn (Händl), 2 und 3 auf goldenem Dreiberge vier braune Pfefferbäume in Silber (Pfefferl). Zwei offene Helme. Kleinode : 1 der Hahn auf grünem Dreiberge, 2 wachsend ein Mann mit gestutztem Bart, rotem Kock mit weißem Umschlag beim Halse, die linke Hand in der Hüfte, mit der rechten ein rotes Kad haltend, auf dem Kopfe einen rot und gold gewundenen Wulst mit abfliegenden Enden. (Sighard.) Wappen der Händl v. Braittenbruck: Geviert, 1 und 4 Stammwappen, 2 und 3 in Schwarz ein goldener Balken, begleitet von 3 (2, 1) Sternen. Offener, gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: der Hahn zwischen einem offenen schwarzen, mit einem goldenen Balken belegten Fluge Wappen der Händl v. Gobelsburg: Geviert mit dem Stammwappen im Herzschilde. 1 und 4 in Gelb eine fliegende, natürlich gefärbte Schwalbe, 2 und 3 in Weiß ein schwarzer Eber. Drei gekrönte, offene Helme. 1 mit rot-weißen Decken, Zier: ein gestümmelter Greis in rotem Bocke, auf dem Haupte einen hohen goldenen, rotgestülpten Hut mit abfliegender weißer Binde. 2 mit rechts rot-weißen, links schwarz-weißen Decken. Zier: wie im Stammwappen. 3 mit schwarz-gelben Decken, Zier: ein wachsender Eber. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv, Innerberger Eisenakten und Familienakten.— Archiv der Stadt Steyr, Ratsprotokolle und Inventare. — Archiv der Kommune Weyer. — Prevenhueber: Annales Styrenses. — v. Starkenfels: Neuer Siebmacher, Der oberösterreichische Adel. — v. Pantz: Grabdenkmale an der Stadtpfarrkirche zu Steyr, Jahrbuch der k. k. herald. Ges. „Adler“ lfllli,—^ Derselbe: Herald. geneal. Denkmale aus dein Eunstale. III. Teil, Weyer. Monatsblatt „Adler“, März 1910. — Wißgrill: Schauplatz des niederösterreichischen Adels. II. Die Händl zu Vortiernberg und Leoben. Ohne nachweisbaren genealogischen Zusammenhang mit ihren Namensvettern zu Weyer und Steyr finden wir zu Yordernberg seit der ersten Hälfte des 16. Jahr­ hunderts Händl, die zu den bedeutendsten Kadmeistergesehlechtern dieses Bergortes gehörten. Ebenso wie am Grabstein des Sebald Händl zu Weyer, f 1543, noch eine Hausmarke erscheint, so siegelt auch Sigmund Händl als Marktrichter zu Yordernberg 1541 noch mit einer solchen. Die Führung von Hausmarken bei Gewerken beweist nicht, daß sie kein Wappen besaßen. Die Hausmarke als Gewerk­ schaffsmarke wird vielfach gleichzeitig mit dem Wappen gebraucht. Beweis dessen die Hausmarke am vorerwähnten Grabsteine des Sebald Händl, der 1541 Adel und Wappenbesserung erhalten hatte. Im Jahre 1558 siegelt Yalentin Händl, Sigmunds Sohn, mit dem Hahn am Dreiberge und am geschlossenen Helm. Nach dem Adels­ verleihungsakte vom 29. September 1612 für die Gebrüder Wolfgang und Yalentin *) Ein ähnliches Wappen wie die Händl zu Braittenbruck führte der kais. Münzmeister in der spanischen Münze, Andrae Händl, f Wien 1623. Gevierter Schild, 1 und 4 ein Schrägbalken, 2 und 3 ein Hahn am Dreiberge. (Nach Siegeln.) Auszüge aus Verlaßakten von Friedrich Freih. v. Haan, Manuskript.

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