Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

100 Reichsritterschaft gehörige Güter im Kanton Altmühl in Franken und erwarb die Herrschaften Gobelsburg und Krummnußbaum. Seine beiden Ehen mit Felicitas Rosenberger v. Roseneck (ein Schloß westlich von Steyr) und mit Barbara Freiin Geyer v. Osterburg blieben kinderlos. Sebald, der zweite Sohn Gotthards, Ratsbürger zu Steyr, starb daselbst am 4. Dezember 1588. Aus seiner Ehe mit Barbara Haider aus einem Stadt Steyrischen Eisenverlagshause, das hauptsächlich in der Messer- und Klingenerzeugung tätig war, stammten mehrere Töchter, von welchen Susanne den Wolf Karl v. Mülberg. Stadtrichter zu Krems und Stein, geehelicht hatte. Von den beiden Söhnen besaß Wolf zum Teile für sich allein, zum Teile mit seinem Vetter Sebastian von der ältesten Linie Hämmer zu Klein-Reifling und am Gaflenzbache bei Weyer. Sebald der jüngere, besaß Haindorf und Gobelsburg, welches seine Witwe Elisabeth, geb. Schmidt, an Johann Martin Händl veräußerte. Michael, der dritte Sohn Gotthards, Hammergewerke in Weyer, hinterließ einen Sohn und eine Tochter. Letztere wurde die Gattin des Radmeisters Übelbacher in Vordernberg. Wolf, der vierte Sohn Gotthard Händls, f 7. Dezember 1595, langjähriger Bürgermeister zu Steyr, kaufte 1567 von dem Gerhaben der Reinprechtschen Kinder den Ansitz Ramingdorf bei Steyr. Aus seinen drei Ehen mit Sabina Leroch. Potentiana Pfefferl und Anna Schwab, alle aus Stadt Steyrischen Geschlechtern, stammten die Söhne Berchtold, Herr zu Ramingdorf und Biberbach, welch letzteres er von seiner Mutter Pfefferl v. Biberbach ererbt hatte. Er besaß Hämmer zu Klein- Reifling und Anteile an Hämmern bei Weyer, die mit 13.082 fl. bewertet wurden. Da seine Ehe mit Maria Ursula v. Grienthal kinderlos war, hinterließ er die Gewerk­ schaft bei seinem Tode am 1. Jänner 1625 seiner Schwester Katharina, Frau des Hans Reyschko, Stadtrichters in Steyr, und ihren drei Töchtern x). Wolf, der jüngste Bruder, Herr zu Ramingdorf und Biberbach, setzte mit seiner Frau Ursula Hayden zum Dorf den Stamm fort, der mit Franz Leopold, f 25. Mai 1766, erlosch. Seiner i. J. 1763 getroffenen letztwilligen Verfügung zufolge wurde Ramingdorf mit obrigkeitlicher Bewilligung i. J. 1768 an Joachim Mechtl v. Engelsperg ver­ kauft und der Erlös zu einer Stiftung verwendet, aus der seinen einstigen Unter­ tanen bei Unfällen Unterstützungen gereicht werden sollen. Mit ihm endete in würdiger Weise der Ramingdorfer Zweig des Geschlechtes, nachdem die anderen von Weyer ausgehenden Äste des Hündischen Stammes schon lange vorher entlaubt waren. Ob alle die zahlreichen Linien erloschen sind, läßt sich nicht sagen, jedenfalls sind ihre Ausläufer verschollen * 2). *) Über Eeyschko s. Prevenhueber, Annales Styrenses, und v. Pantz: Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft in den Veröffentlichungen der historischen Landeskommission für Steiermark. Heft XIX. Graz 1903. 2) In dem Verzeichnisse der evangelischen Exulanten finden sich unter den Ritterstands­ personen nachstehende Angehörige dieses Geschlechtes: Hieronymus Händl, der steir. Landschaft gewesener Buchhalter, seine Frau Regina, geb. Prunner (t Regensburg 1634), mit zwei Söhnen und drei Töchtern. Hans Andrae Händl (f Regensburg 1630), Susanna (f Regensburg 1631) — Kinder des vorgenannten Hieronymus Händl. — Kunigund Händl, Witwe, geb. Rosenperger (f Regens-

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