Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
97 Wolf und Paul Haas. 1573—1579 sind Thomas Schrapacher und Amand Huenerwolf mitbeteiligt. Ab 1600 ist Martin Haas Alleineigentümer, er zieht als Protestant fort und überläßt seine Gewerkschaft dem Paul Schweinzer. Haas wandte sich wie so viele seiner Landsleute nach Begensburg, wo noch 1678 ein Hans Andrae Haas unter den Gewerkschaftsgläubigern genannt wird. Auch eine Elisabeth Haas findet sich um jene Zeit im Gewerkenstande. Ein anderer Zweig der Hammergewerken trat in die Dienste des Stiftes Kremsmünster, woselbst Sebastian Haas und sein Sohn Georg Christoph 1632—1674 als Pfleger auf Scharenstein erscheinen. Franz Sebastian Haas war 1706—1716 Forstmeister in Kremsmünster. Wappen nach Siegeln des Martin Haas um 1600: Im Schilde ein laufen der Hase. Wappen desselben v. J. 1615 nach Siegeln: Geviert, 1 und 4 springendes Einhorn, 2 und 3 ein Sparren, begleitet von 3 Lilien. Geschlossener Hehn mit Wulst. Zier: Zwischen offenem, in Farben geteilten Fluge das Einhorn wachsend. Quellen: Hofkammerarehiv, Innerberger Akten. — Archiv des Stiftes Kremsmünster, Sehwarzbrunners Vorarbeiten zu einer Geschichte Kremsmünsters, Handschrift B. V. Stifts bibliothek. — Archiv der Stadt Steyr. Händl. An dem großen Baume, der am steirischen Erzberge wurzelte, bildeten die Händl einen mächtigen Ast. Von zwei Linien zu Vordernberg und Weyer ausgehend, deren genealogischer Zusammenhang nicht nachweisbar, aber wahrscheinlich ist, ragten ihre Zweige weit hinaus über die engere Heimat. Als reiche Handelsherren zu Steyr waren sie durch fast ein Jahrhundert daselbst das führende Geschlecht. Die einschneidenden Veränderungen im Eisenwesen durch die Gründung der Haupt gewerkschaft und die um dieselbe Zeit in Oberösterreich durchgeführte Gegen reformation brachten die Familie in neue Bahnen, einzelne Zweige zogen sich auf ihre Herrschaften zurück, andere wanderten aus und teilten mit vielen Landsleuten das bittere Los der Exulanten. I. Die Händl zu Weyer und Steyr. Wie in Steyr so finden wir auch in Weyer im 14. und 15. Jahrhundert in der Bürgerschaft eine Beihe adeliger Geschlechter zumeist an der Eisenerzeugung und am Eisenhandel beteiligt. In Weyer waren es die Berausch, Zöllner und Asnpaum. Von den beiden letzteren sind noch die wappengeschmückten Grabsteine an der Kirche erhalten, viele andere mögen das Schicksal des Grabdenkmals des Hans Wiener (f 1456), einstigen Burggrafen zu Klaus, später Bichters „im Weyer“, geteilt haben, das von Prevenhuber in den Annales Styrenses beschrieben wurde, heute aber gänzlich verschwunden ist. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts treten als Gewerken zu Weyer die Händl auf. Ob wir den im Jahre 1371 zu Eisenerz seßhaften Jakob Händl als einen ihrer 7
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