Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

6 Im 15. Jahrhundert saßen zu Lainbach die Spannring, ihnen folgten die Rainpreeht und die Wasner. 1571 erwarb Wolfgang Abel die Gewerkschaft, in dessen Familie sie durch mehr als ein Jahrhundert verblieb. Die Abel waren schon zu Ende des 15. Jahrhunderts im Dainbacher Graben seßhaft gewesen, wo Friedrich, gestorben 1529, Haus und Mühle hatte, die auf seinen Sohn Augustin überging. Von dessen Kindern trat Valentin ins Stift Admont, und war als Abt dieses altehrwürdigen Klosters 1545—1568 ein mächtiger Förderer der Eisenindustrie im Gebiete der Gallensteiner Herrschaft. Es war die Zeit des großen Aufschwunges, wo der Enns entlang in allen Seitentälern Werkgaden entstanden und die Hämmer pochten. Der Abt, bestrebt, dem Stifte neue Quellen des Wohlstandes zu schaffen, betrieb selbst eifrig Bergbau auf Eisen, Blei und Kupfer im Territorium von Admont und erwarb auch auswärts wie zu Schladming Grubenanteile. Von Valentins Brüdern Stefan und Wolfgang übernahm letzterer die Gewerkschaft und hinterließ drei Söhne: Andreas, Friedrich und Amand, sowie zwei Töchter. Friedrich besaß 1598 bis 1603 das Badwerk Nr. 5 zu Vordernberg. Stefans ältester Sohn Georg wurde Sekretär des Stiftes und starb 1568, seine Schwester Bosina heiratete Matthias Piebl, Hammermeister und Amtmann im nahegelegenen Landl. 1625 erteilte Kaiser Ferdinand II. dem Zerrenhammermeister Zacharias Abel das Privilegium, wöchent­ lich zehn Zentner Hart, Graglach und Waschwerk gegen Proviantlieferung vom Erzberge zu beziehen und die Eisenwaren nach vorherigem Anbot an die Haupt- gewerkschaft nach Waidhofen, Scheibbs, Purgstall und Gresten zu verkaufen. Der vorgeschriebene Tauschhandel mit Proviant führte naturgemäß zum nie endenden Kampfe mit den Händlern der vorgenannten Orte, die ihren Vorteil jederzeit zu wahren verstanden. 1687 ging die Gewerkschaft von Georg Abel auf seinen Schwager Matthias Aschauer über und 1707 erwarb sie Karl Hackl, der sie 1750 um 51.500 fl. der Hauptgewerkschaft verkaufte. Hackl hatte jährlich 4300 Zentner Bauheisen bezogen und dafür 500 Metzen Weizen und 2500 Metzen Korn zu liefern und zu Ende des Jahres abzurechnen. Die Abel lassen sich noch bis in die neuere Zeit in den Admonter Urkunden verfolgen, denn sie blieben meist in der Heimat. König Ferdinand hatte dem Abte Valentin, seinen Brüdern und Vettern am 31. Dezember 1545 ein Wappen verliehen : im Schilde ein springendes Einhorn; geschlossener Helm mit Wulst, das Einhorn wachsend als Zier Q. 0 Mit diesem Wappen siegelt der Yordernberger Radmeister Friedrich Abel als Markt- richter 1595. — Ein Appel, auch Aphl geschrieben, besaß 1530—1536 das Radwerk Nr. 4 in Vordernberg. Er dürfte der Leobner Bürgerschaft angehört haben, der auch Martin Appel, f 1546, Verweser des Leobner Radwerkes, vermählt mit Katharina, Schwester des Thoman Pierer zu Leoben und Asienz, entstammte. Auch er besaß einen Wappenbrief. Quellen: P. Wichner, Geschichte des Benediktinerstiftes Admont, 4. Bd. — Prof. Alfons Müllner: Die Stahl- und Eisenhämmer des Innerbergs im montanist. Jahrbuche 1912. I. — Hof­ kammerarchiv, Eisenakten. — Steierm. Landes-Archiv: Marktarchiv Vordernberg: Iuventare.

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