Astronomische Forschung im 18. Jahrhundert 101 seinem Buch über den Planeten Uranus diese Anerkennung nicht erwähnt.24 Allerdings zeigten sich bald Abweichungen zwischen Fixlmillners Tafeln und dem wahren Ort des Planeten. In einem Brief an Bode schreibt er (19. Juni 1785): .Haben nicht in einem Zeit Raum von 93 Jahren die in einer so weiten Entfernung von der Sonne öfters sich herannahenden Cometen die Bewegung gehemmt oder beschleunigt?"25 Damit spricht er die Vermutung aus, daß noch unbekannte Glieder unseres Sonnensystems in weiter Entfernung Uranus in seinem Laufe stören könnten. Fellöcker bemerkt dazu: in diesen kleinen Abweichungen .steckt nicht weniger als Neptun. Wie klar ist uns heut zu Tage die Sache (1865), und wie schwierig war sie für unsere Vorfahren.u26 Hier muß noch ein Brief an Bode erwähnt werden, in dem eine ähnliche Vermutung ausgesprochen wird. 27 Auf diesen Brief nimmt auch A. F. O'Donel Alexander Bezug.28 lm Jahre 1790 beobachtete Fixlmillner vom 9. bis 21. Jänner den Uranus abermals in seiner Opposition und verglich seine Beobachtu ngen mit seinen letzten Elementen.29 ner Astronomus Cremifanensis, cujus Tabulas cum coelo optime consentientes hie addimus; ls enim postquam inventum fuisset Planetam hunc pro fixa credidum non solum in Catalogo fixarum Tobiae Mayer, verum etiam celeberrimi Flamstedii reperiri, calculis novo labore resumptis Elementa orbitae & motus multo exactiora, magno sane labore supputavit, qui labores ex ejus litteris ad me datis, & hie recensendis elucent. Ebd. pg. 130-142 findet sich auch eine Abhandlung Triesneckers: .De Tabulis astronomicis novi Planetae Uraniae." Er gibt darin eine vollständige Geschichte der Entdeckung des Uranus und der Berechnungen seiner Bahn - mit Einschluß der Fixlmillnerischen Tafeln, denen er den Vorzug vor allen übrigen gibt. 24 L. V. Nr. 7. Oberhaupt scheint O'D. Alexander seine Ausführungen mehr auf Bodes Berliner Jahrbuch aufzubauen und die Wiener Ephemeriden bei seiner Forschung vernachlässigt zu haben. " Konzept des Briefes im Archiv der Sternwarte Kremsmünster, Korrespondenz Fixlmillner-Bode I/1/1. 16 L. V. Nr. 1. Eine persönliche handschriftliche Notiz Fellöckers, die er in seinem gedruckten Handexemplar der Geschichte der Sternwarte für eine spätere Neuauflage hinzugefügt hat (S. 82). "In diesem Brief vom 7. Juli 1788 klagt Fixlmillner: .In allen Bemühungen, die ich angewendet, eine Bahn für den Uranus zu finden, durch welche diese Flamsteedsche Beobachtung mit den neueren, und besonders mit den Gegenscheinen 1787 und 1788 vereinigt werden könne, traf ich sehr große Beschwerlichkeiten an; denn die neueren Beobachtungen scheinen immer eine geschwindere mittlere Bewegung zu verrathen, als es die Flamsteedsche zuläßt: Dieser Brief ist veröffentlicht im Berliner Jahrbuch 1792, S. 158. In seinem Brief vom 21. Juli 1787 an Bode berichtet er über seine Beobachtungen von Fixster· nen, um deren Positionen mit der des Uranus vergleichen zu können. Vor allem zweifelt er an der richtigen Bestimmung der Position des Sternes p Geminorum. Das Originalkonzept ist im Archiv der Sternwarte .Korrespondenz Fixlmillner, Bd. I/Bode/3." ,.. L. V. Nr. 7; S. 46, Anmerkung: .Significant - see pg 101: Auf dieser Seite bemerkt dann O'D. Alexander in Verbindung mit Skizzen: .In other words, while the effect of Neptune might be considered negligible on Uranus during the period of the ,ancient' observations, the motion of Uranus was being more and more accelerated by the increasing pull of Neptune during that of the ,modern' ones 1781-1821. 1 • Q. V. Nr. 10. Jhrg. 1793, S. 185.
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