Astronomische Forschung im 18. Jahrhundert in Kremsmünster

96 Ansgar Rabena l t , O.S.B. 17) Ansgar Rabena l t , P. Eugenius Dobler OSB und Kremsmünster, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige (1982). 18) Anton P i nsker , Der Astronom P. Max Hell, S. J. (1720-1792), in: Freinberger Stimmen, Jahrg. 41, 1971, S. 98-111. P. PLACIDUS FIXLMILLNER Der Bayernherzog Tassilo wies dem Benediktinerkloster von Kremsmünster bei seiner Gründung im Jahre 777 als Hauptaufgabe die Ausbreitung und Befestigung der christlich-germanischen Kultur an der Grenze seines Herzogtums zu. Außerdem wurde im Sinne der Ordensregel Unterricht und Wissenschaft gepflegt. Schon frühzeitig findet man Spuren der Beschäftigung mit mathematischen Wissenschaften, für die man im 18. Jahrhundert eine besondere Vorliebe zeigte. Bei einer Versammlung von Benediktiner-Äbten in Salzburg um 1740 brachte der gelehrte P. Anselm Desing 0. S. B. aus Ensdorf bei Amberg in Bayern die Erbauung eines "mathematischen TurmesN in einem der Klöster in Anregung.1 Alexander Fixlmillner, Abt von Kremsmünster, griff diesen Gedanken voll Freude auf.2 Schon 1748 wurde nach Plänen Desings zur 200. Jubelfeier der Errichtung des Gymnasiums der Bau der jetzigen Sternwarte begonnen. Nach Überwindung mancher Hindernisse technischer (ein Einsturz) und finanzieller Natur, konnte der Abt auch noch die Freude erleben, sein Werk wenigstens von außen vollendet zu sehen. Er starb am 21. Jänner 1759. Unter seinem Nachfolger Berthold III. Vogl, wurde das Ge1 Ansehn Desing, (Amberg/Oberpfalz 1699- Ensdorf 1772 ), 1717 Eintritt in das Benediktiner· kloster Ensdorf, 1723 Priesterweihe, 1725 Berufung an das Gymnasium in Freising, 1731 Prior in Ensdorf, 1735an die Universität Salzburg berufen, 1746Ratgeber des Fürsterzbischofs Kardinals Joseph Dominik Graf Lamberg, 1761 von seinen Mitbrüdern zum Abt von Ensdorf gewählt. Mit Kremsmünster und bes.mit unserem P. Nonnosus Stadler (Aussee/Steiermark 1 696 - Kremsmünster 1783, 1739-1783 Stiftsökonom und Ratgeber des Abtes Alexander III. bei Erbauung u. a. der Sternwarte; näheres siehe L.V. Nr.3, S. 278) stand Desing durch mehrere Jahrzehnte in vertrautem Verhältnis. Ober hundert Briefe, im Original, bezeugen diese Freundschaft bes. zu Placidus Fixlmillner. Er nannte Kremsmünster sein .dulcissimum Cremifanum·.Seine Verdienste um das mathematisch-physikalische Studium in Kremsmünster, vor allem aber um die Sternwarte eingehend zu schildern, würde den Rahmen dieser Arbeit bei weitem überschreiten. (Siehe dazu L.V. Nr.1, S.17 ff.) Es war jedenfalls sein größtes Verdienst um unser Kloster, die Idee der Erbauung einer Sternwarte gefaßt zu haben und durch Vorlegen von Plänen und in Zusammenarbeit mit P. Nonnosus die Erbauung und Vollendung des .Mathematischen Turmes• ermöglicht zu haben. (L.V.Nr. 1, S.24 sowie auch; .Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige•. 4.Ergänzungsheft. Ansehn Desing, von Dr. P. Ildefons Stegmann, 0. S. B., München 1929.) l Alexander Fixlmillner, (Schloß Hehenberg b. Bad Hall 1731 - Kremsmünster 1759), Priesterw.1714.Abtwahl 1731. Förderer v.Kunst und Wissenschaft.Gründung der Ritterakademie 1741. Große Bautätigkeit im Kloster und Orte Kremsmünster und Umgebung sowie auf den Pfarreien des Stiftes. • Kaiserlicher Rat• 17 32.•Wirklicher Geheimer Rat des Kaisers• 1745. P.Placidus Fixlmillner ist sein Neffe.(L.V. Nr.3, S. 287 ff.)

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