Astronomische Forschung im 18. Jahrhundert in Kremsmünster

Astronomische Forschung im 18. Jahrhundert 103 zeichnung in seinen Briefen an den Wiener Freund. Bode setzte sich schließlich mit wURANUSN durch. Wenn Fixlmillner an ihn schrieb, gebrauchte er diesen Namen. Fixlmillners sämtliche Manuskripte und Druckwerke sind im Archiv der Sternwarte aufbewahrt.32 Ebenso ist seine Korrespondenz mit bekannten Astronomen und anderen mit unserem Stift eng verbundenen Persönlichkeiten in zwei Kassetten gesammelt.33 Aus Briefen, die P. Placidus mit seinem Mitbruder P. Georg Pasterwiz34 , damaligem Geschäftsträger des Stiftes in Wien, wechselte, erfahren wir, daß dieser ihn aufmunterte, sein letztes Werk, die ,,Acta astronomica CremifanensiaN dem damaligen Kaiser Leopold II. zu widmen. Die Verbindung zum kaiserlichen Hof erfolgte durch Freiherrn Gottfried van Swieten.35 Ober diese Widmung berichtet L. Doberschiz.36 Aber erst Damit scheint klar gezeigt, daß O'D. Alexanders bzw. seines Gewährsmanns Ansicht nicht haltbar ist. Vgl. dazu auch Heils Brief an Fixlmillner vom 20. Jan. 1787 (in dieser Herausgabe der Briefe Nr. 18). 32 Über Fixlmillners Manuskripte und Druckwerke schreibt Sigmund Fellöcker: .Seine Beobachtungen schrieb Placidus Fixlmillner eigenhändig meist mit Bleistift auf lose Blätter. Alle Beobachtungen berechnete er selbst auf der Stelle, und zwar, um (alle) Rechenfehler zu vermeiden, jedesmal doppelt; stets verglich er sie mit den bestvorausberechneten Tafeln, deren Fehler er eben dadurch verbesserte. So berechnet, trug er sie alle zusammen in drei Foliobände, die er selbst seine .Register" nannte. Diese Register sind die Grundlage seiner im Druck erschienenen astronomischen Werke: 1. Meridianus speculae astronomicae Cremifanensis. Styrae 1765. 2. Decennium astronomicum ab anno 1765 ad annum 1775. Styrae 1776. 3. Ada astronomica Cremifanensia. Styrae 1791." (L. V. Nr. 1, S. 50 u. 51.) 33 Neben vielen Konzepten der Briefe Fixlmillners besitzt das Archiv der Sternwarte Kremsmünster die Originalbriefe folgender Persönlichkeiten: Anselm Desing (Amberg 1699 - Ensdorf 1772; an Planung und Erbauung der Sternwarte wesentlich beteiligt; 1761 Abt von Ensdorf i. Bayern(weilte oft in Kremsmünster), Bernoulli, Brander, Bode, P. EugeniusDobler, Gentili, Gerstner, Hell, de La lande, Christian Mayer, P. Georg Pasterwiz, Rieger, Strnadt, Wurm. Zu den Namen: Bernoulli, s. Anm. Nr. 18; Brander, s. Anm. Nr. 7; Bode, s. Anm. Nr. 19; Eugenius Dobler, s. Anm. Nr. 4; Gentili: Suae Majestatis Consiliarius et Auditor Imperialis, Abbe in Rom;Gerstner, s. Anm. Nr. 30; de La lande, s. Anm. Nr. 10; ChristianMayer (MesritzJMähren 1719 -Mannheim 1783), Jesuit, Prof. Mathem. u. Physik, Heidelbe . rg, Hofastronom in Mannheim;Georg Pasterwiz, s. Anm. Nr. 34; Rieger, S. J. (Wien 1714 -Wien 1780), Priesterw. 1744; 1760-65 Prof. f. Mathem. u. königl.Geographie; Strnadt, königl. Astronom in Prag; Johann Friedrich Wurm {Nörtingen 1760 - Stuttgart 1833), Pfarrer, Prof. Mathem., Blaubeuren und Stuttgart. 14 P. Georg Pasterwiz (Bierhütte bei Hohenau/Passau 1730 - Kremsmünster 1803), Priesterw. 1755, 1759-1781 Prof. der Philosophie, Mathematik, Experimentalphysik, Politik und Ökonomie, 1785-1795 Stiftshofmeister in Wien, hervorragender Musiker und Komponist, s. L. V. Nr. 3, S. 319 ff. "Gottfried Freiherr van Swieten (Leiden 1733 -Wien 1803), Diplomat und Musiker; von 1777 an Direktor der Hofbibliothek in Wien. 3 6 P. Laurenz Doberschiz schreibt in seiner .Historia Academiae Cremifanensis" Pars XIII. pg. 2 über zwei kaiserliche Dekrete, die in Kremsmünster angekommen sind. Voll Freude zitiert er wörtlich das erste, das die kaiserliche Erlaubnis zur Wiedereröffnung der Schulen des Stiftes Fortsetzung der Fußnote 36 auf der nächsten Seite

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