ÖSTERREICHS ERSTER MARATHONSIEGER UND WIDERSTANDSKÄMPFERGEGEN DIE NS-DIKTATUR Veranstalter in Kooperation mit ZUM GEDENKEN AN
START/ZIEL Berufsschule Steyr 1, Otto Penslstraße 14, Steyr-Münichholz STRECKENLÄNGE 7 Kilometer, ohne Zeitnehmung. Bei Schlechtwetter eine verkürzte (symbolische) Strecke UMKLEIDE-/ DUSCHMÖGLICHKEIT sowie Parkplätze sind am Berufsschulgelände vorhanden. DIE TEILNAHME IST KOSTENFREI. Bezüglich Verpflegung sowie dem „Otto Pensl Finisher-Geschenk“ ersuchen wir bitte unbedingt um namentliche Anmeldung unter otto.pensl.lauf@steyr.gv.at. ENTHÜLLUNG GEDENKTAFEL Nach dem Ende des Gedenklaufes um zirka 17.30 Uhr enthüllen Bürgermeister Markus Vogl und Berufsschuldirektor Harald Ebenhofer die Gedenktafel für Otto Pensl im Eingangsbereich der Berufsschule Steyr 1. SA 30.09.23 UM 16:30
In den 1920er Jahren schreibt Otto Pensl österreichische Sportgeschichte. Er ist Leichtathlet im Arbeiterturnverein Vorwärts Steyr, Kletterer bei den Naturfreunden und Bergrettungsmann. Seine besondere Vorliebe aber gilt dem Marathonlauf. Die Strecke Steyr – Linz, die ungefähr dieser Distanz entspricht, läuft er öfters zum Training. 1925 liefert er sein Meisterstück ab. Er fährt mit dem Fahrrad nach Wien, bestreitet dort die österreichische Marathonmeisterschaft, holt sich als erster Österreicher mit einer Marathonzeit unter drei Stunden den Titel, schwingt sich wieder aufs Rad und kehrt nach Steyr zurück. Aus politischen Gründen entlassen die SteyrWerke 1939 Otto Pensl, den scharfsichtigen Kritiker des Nationalsozialismus. Er wird Monteur bei der Installationsfirma Schützner
in Steyr, repariert in einem Siedlungshaus im kalten Winter 1941/42 eine eingefrorene Wasserleitung. Danach lädt die Hausfrau zu einer Tasse Tee ein. Dabei entwickelt sich ein zwangloses Gespräch mit schwerwiegenden Folgen. Wegen seiner NS-kritischen Äußerungen zeigt die Frau den Monteur an: „Aufgrund der vollständig glaubwürdigen Aussagen der Zeugen Hilde Rubenzucker und Friedrich Bichler in Verbindung mit dem teilweisen Geständnis des Angeklagten“ nimmt es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte gesagt hat: „Schauens, unsere jungen Leute müssen heute für diesen Krieg die Schädel hinhalten und büßen! (...) Wenn bei uns etwas nicht klappt, sind immer die Juden daran schuld! (...) Die Soldaten, die von der Ostfront zurückkehren, erzählen etwas ganz anderes, als in der Presse berichtet wird. (...) Im KZ-Lager Mauthausen werden die Leute nur so weggeputzt.“ Nach einem Jahr Gefängnis „wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz“ holt ihn 1944 die Gestapo im Zuge einer Verhaftungswelle gegen Kommunisten neuerlich ab. Diesmal wird er in das KZ Mauthausen eingeliefert. Otto Pensl, so wird berichtet, „half seinen Kameraden, wo es nur möglich war und wie er es stets gewohnt war. Er strahlte Mut und Zuversicht aus.“ Doch eine Woche vor der Befreiung des Konzentrationslagers ordnet der aus Steyr stammende Gauleiter August Eigruber an, die oberösterreichischen Kommunisten im Lager zu töten. Otto Pensl und zehn weitere Häftlinge sterben am 28. April 1945 in der Gaskammer des Konzentrationslagers Mauthausen. Bilder vom Marathonlauf 1925 in Wien
Die Teilnehmer*innen nehmen zur Kenntnis, dass das Mauthausenkomitee Steyr als Veranstalter keine Haftung übernimmt. Sponsoren Medienpartner
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