Österreichs Eisen in Vergangenheit und Zukunft

und Sauerstoff auch noch andere Elemente mitgewirkt. So finden wir als gute Begleiter das Mangan, Silizium, den Phosphor, wenn er ge,- nügend hoch ist um als Wärmeträger zu dienen. Ansonsten ist der Phosphor wie der Schwefel immer schlecht. Für Magnesium, Arsen und Kupfer gilt dasselbe. Den höchsten Eisengehalt von 65 bis 70 Prozent haben die Magnetite, wie sie z. B. in Schweden und Rußland in großen Mengen vorkommen, dann die Hämatite, die Erze der U. S. A. am Oberen See mit zirka 65 Prozent Eisen, die Brauneisensteine mit 55 Prozent, die Spateisensteine, die roh 30 bis 35 Prozent, geröstet 45 bis 50 Prozent Eisen haben, die Minette mit 30 Prozent Eisen unc;l hohem Phosphorgehalt, die Eisenkiese, die primär für die Schwefel- erzeugung herangezogen werden und erst im Anschluß für die Ver- hüttung in Frage kommen, weiters die sauren Erze, die oft phosphor- hältig sind und deren Entstehen, wie z. B. in Salzgitter, auf sedimentäre Grundlage zuriickzuführen ist. Zu den gutmütigen und bis zu einem gewissen Grade hochwertigen Erzen gehört der Spateisenstein des steirischen Erzberges, weil er geröstet mit zirka 45 Prozent Eisen und 3 Prozent Mangan nur Spuren von Phos- phor und Schwefel und keine sonstigen schädlichen Beimengungen hat. Dazu kommt nod1, daß die vorhandene Erzmenge im Verhältnis zu den Weltvorräten nicht unbeträchtlich ist und bei sparsamer Wirtschaft eine bead1tenswerte Lebensdauer des Erzberges, der seit rund 2000 Jahren abgebaut wird, ergibt. Außerdem ermöglicht das Eisenerzer Vorkommen eine·n weitgehenden Tagbau, der, wenn entsprechend rationalisiert, auch gestehungskostenmäßig günstig zu entwickeln ist. über die Verteilung der Erz- und Kohlenvorräte in der Welt gibt, soweit diese bekannt sind, das Bild 3 nach Durrer einen schematischen überblick. Die Schwerpunkte liegen also in den U. S. A., in der UdSSR., und erst an dritter Stelle in Europa. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß Eisen auf der Erde auch noch in Heilquellen und Flüssen enthalten ist. Wenn aum die Gehalte sehr nieder sind, so führt beispielsweise doch der Amazonen- strom jährlich zirka 11 Millionen Tonnen Eisen ins Meer, was einem Lastenzug von 5500 Kilometer Länge bei einem Waggonladegewimt von 20 Tonnen gleichkommt. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß zur Regene- rierung des mensdllichen Körpers im Zuge der Oxydation des Blutes die Eisen-Eiweißverbindung - das Hämoglobin - unentbehrlich ist. . DIE GESCIDCHTLICHE ENTWICKLUNG DER EISENERZEUGUNG IN DER WELT. Was den Beginn der Eisenerzeugung anlangt, so gehen die Ansich- ten weit auseinander. Während Ludwig Beck zu dem Ergebnis kommt, die Menschen hätten schon vor den anderen Metallen das Eisen ge- schmolzen, haben andere Forscher auf Grund ägyptischer Funde die Zeit von 2600 bis 2900 vor Christus als den Beginn angenommen. Es exis~ie:- ren .aber auch Meinungen, wie sie Ullmann in seiner Enzyklopädie der 5

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