Österreichs Eisen in Vergangenheit und Zukunft
Wasser abgeschreckt} mehr oder weniger weich bleibt, während „Stahl" über die Umwandlungstemperatur erwärmt und plötzlich in Wasser, öl oder Luft abgekühlt, hohe Härte und erhöhte Festigkeit annimmt. ;Eisen mit einem Kohlenstoffgehalt von 1.7 bis über 4 Prozent nennt man Roheisen, das je nach dem Mangan- und Siliziumgehalt weißen oder grauen Bruch aufweist, wobei das weiße Roheisen nicht spanab- hebend bearbeitet werden kann, während das graue Roheisen, umge- ~chmolzen auf Grauguß, bearbeitbar ist. Das weiße Roheisen spielt zum Großteil im Stahlprozeß eine Rolle und kommt auch für die Erzeugung von Temperguß in Frage. Der allgemeine Verwendungszweck des Eisens µnd des Stahles in Form von Profilmaterial, Grob-, Mittel- und Fein- blechen, Drähten, Rohren, Bandeisen und -stahl, Schmiedestücken, Stahl-, T emper- und Graugußstücken ist weitverzweigt und allgemein bekannt. Aus dem Bild 1, das einen ungefähren überblick über die Welt- jahreserzeugung wichtiger Metalle gibt, geht die überragende Stellung des Eisens klar hervor. - Neben seinen sonstigen Eigenschaften hat das Eisen die große Neigung, sich mit Sauerstoff zu verbinden, wodurch auch erklärlich ist, daß es in der Natur - von Meteoriten abgesehen - nicht gediegen, f,ondern fast immer an Sauerstoff gebunden, als Erz anzutreffen ist; Dies dürfte auch die Ursache sein, daß Kupfer, das auch gediegen ge- funden wird, das Zeitalter vor dem Eisen bestimmte. Das Eisen findet sich außerdem in den Planeten und in der Sonne. Was die Verteilung des Eisens auf der Erde anlangt, so nimmt der Eisengehalt gegen das Erdinnere auf Grund von Dichtemessungen zu. Uns ist heute nur die Silikathülle, die eine Stärke von 120 Kilometer hat, zum Teil zugänglich. Im allgemeinen werden unsere bergbaulichen Arbeiten bis zu einer Tiefe von 2000 Meter durchgeführt, und die tiefste t:Hbohrung liegt bei 6000 Meter. Der Mensch konnte also bisher nur ~ Prozent der Silikathülle substanzmäßig auswerten. Wenn auch die gesamte Eisenmenge, die' uns im Durchschnitt in der Silikathülle zur Verfügung steht, groß ist, so reicht der Gehalt von 4.7 Prozent jedoch nicht aus, um nach dem heutigen Stand der Metallurgie das Eisen wirt- schaftlich zu gewinnen, da hierfür mindestens 20 Prozent erforderlich sind. Im Zuge der erdgeschichtlichen Entwicklung ist aber das in Bild 2 dargestellte Schema gestört worden, weshalb es auch in der Silikathülle zu Eisen-, bzw. Erzanreicherungen mit einem Eisengehalt bis zu 70 Pro- zent kam. Diese Lagerstätten sind zum Teil durch magmatische Durch- brüche der Silikathülle vom Erdinnern aus entstanden; gewisse Lager- stätten verdanken ihr Entstehen der methasomatischen Umwandlung, d. h., heiße Eisenlösungen sind aus tieferen Lag!!n durch die Silikathülle durchgekommen und haben Kalkvorkommen durchdrungen, wodurch das Calzium mehr oder weniger durch das Eisen ersetzt wurde. Um eine solche Lagerstätte handelt es sich beispielsweise auch am steirischen Erzberg. Im Laufe der Zeit kam es auch noch durch Verwitterung oder sonstige atmosphärische Beinflussung zu Umwandlungen der Erzlager- stätten. Bei der Entstehung unserer Eisenvorkommen haben neben Eisen
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