Österreichs Eisen in Vergangenheit und Zukunft

Martin-Stahlwerkes auf einige Werke - im besonderen Donawitz - konzentriert. Weiters wurde durch den Bau der Prebichlbahn der Vbr- dernberger •und Innerberger Erzberg zusammengefaßt und als Einheit abgebaut. Im Zuge dieser Reorganisation wurde auch die Roheisen- erzeugung in Donawitz und Eisenerz konzentriert, wo 1901 der größte Hochofen Europas mit 350 Tonnen Tageserzeugung errichtet wurde. Diese damals bereits modernen Hochöfen arbeiteten mit niederem Koksverbrauch, so daß es um die Jahrhundertwende zu einer fünften Verlagerung der Eisenproduktionsstätten, näm- lich zur Konzentration der Roheisenerzeugung in D o n a w i t z u n d E i s e n e r z k am. Donawitz, das schon 1887 seine Stahlerzeugung nach dem Roheisenerzprozeß ausrichtete, zählte um die Jahrhundertwende zu den modernen Werken der Monarchie. Neben der Alpine-Montangesellschaft hatte auch die Firma Ge - b r ü d e r B ö h 1 e r , wie auch S c h o e 11 e r & C o. einige Betriebe von der Innerberger Hauptgewerkschaft und der Radmeister-Communität übernommen. Sowohl Böhler in Kapfenberg, Schoeller in Ternitz, als auch die Firma Bleck man n in Mürzzuschlag, die Steirischen Guß s t a h 1 werke in Judenburg und die Schmidts t a h 1- w e r_k e in Wien, haben der alten Tradition des Qualitätsstahles ent- sprechend den österreichischen Edelstahl erfolgreich am Weltmarkt ab- gesetzt. Um die Jahrhundertwende erzeugten die einzelnen Firmen aus- schließlich. Tiegelstahl, gingen aber zum Teil schon vor dem ersten Weltkrieg auf Elektrostahl über. Neben der Alpine-Montangesellschaft erzeugten vor 1918 noch Felten-Guilleaume in Diemlach, die Kärntne- rischen Eisen- und Stahlwerke in Ferlach, die Rottenmanner Eisenwerke in Rottenmann und die Feinstahlwerke in Traisen in den eigenen Stahl- werken Ingots für ihre Walzwerke. Dane.ben verarbeiteten die Firmen Pengg in Thörl, Petzold in Krieglach, Vogel & Noot in Wartberg und Burckhardts Söhne in Putzmannsdorf in ihren Walzwerken Alpine- material. Nach dem ersten Weltkrieg kamen für die österreichische Eisen- industrie schwere Zeiten. Auf dem Edelstahlsektor wurden 1925 die Firmen Schoeller und Bleckmann fusioniert, was die Stillegung des Mürz- zuschlager Stahlwerkes und die Konzentration der Stahlerzeugung in Ternitz zur Folge hatte. 1930 waren starke Bestrebungen im Gange, den Schoeller-Bleckmann-Stahlwerken auch die Steirischen Gußstahlwerke, die R.otteninanner Eisenwerke und die Feinstahlwerke Traisen anzu- gliedern, um durch eine weitgehende Rationalisierung die Produktions- kosten. zu senken und am Verkaufssektor einzusparen. Leider ist es aber zu dieser Zusammenfassung nid1t gekommen. Die Alpine-Montangesell- schaft traf der Zusammenbruch 1918 schwerer als die Edelstahlwerke, welche sich leichter anpassen konnten, da sie an sich kleiner waren und höherwertigere Erzeugnisse auf den Markt brachten. Österreich hatte nach 1918 keine Kokskohle mehr im Lande, außerdem hat die Alpine- '.Mo:ntangesellschaft vor dem Zusam:n1enbruch die Modernisierung ihrer Anlagen nicht ·in dem Maße durchgeführt, wie die beiden anderen 22

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