Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

1 I 234, 235. Gschnitz,,WalIfahi-tskiiche hl. Maria Magdalena, Schiff; oben: Magdalcnenlege.iide, datiert 1460; unten; Magdalena, Chri.sti Füße salbend, Ausschnitt, Kopf der Heiligen k ■' , Vs-, H wm war. Lediglich die Borte am unteren Rand ist unmittelbar auf die Vorzeichnung gemalt. Die Komposition nimmt über einer hohen Sockelzone (darin patronierte Blüten) das gesamte Wandfeld ein und wird durch zwei reiche Architekturen (axiale Einblicke in Innenräumo) symmetrisch in drei Felder geteilt, die drei Szenen aus dei- Magdalenenlegende und eine Stifterdarstellung be herbergen. Die das ganze Wandfeld einfassende Borte imitiert Steinintarsia. Dem Gastmahl im Hause des Pharisäers entspricht rechts die Kommunion der hl. Magdalena; über der Stifterdarstellung in der Mitte die Himmelfahrt der Heiligen. In das Bildfeld schneidet die Eingangstüre ein. Unterschiedliche Erhaltung: Zum Teil ist die Oberfläche weit gehend intakt (zum Beispiel Kopf der hl. Magdalena, Abb. 235), zum Teil stark abgewetzt. Sorgfältige, weich vertreibende Malweise, dünne Konturen, keine Ritzungen. Die zartfarbigen Architekturen bestimmen weitgehend die Gesamtstimmung (Vorderflächen rosa mit lichtgrünen Fül lungen; rosa auch die Felsen in der Mitte). In den Figuren die gleichen Farben in etwas intensiverer Tönung; ein nach Purpur gebrochenes Rot und Steingrün; dazu treten Ocker und Blau in kleinen Fleckchen, außer im Gastmahl; mittelblaues Brokat gewand der hl. Magdalena als starker Akzent. Die Figurentypen, die Art der Modellierung, die Durchflechtung der Komposition mit (unleserlich gewordenen) Spruch bändern und die an Details reiche Schilderung (Ausstattung der Innenräume, Edelsteinschmuck der Gewänder) verweisen

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