Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

■ ■:! kd vi I 1 l'.-'l r-- i ■ .f rr.'fi ■' i,.«-'-# .. .f-i-M. 'WjiM''' 1 .'j=:7Ää&«'.?SS'i: 230. Aufonstein, ehem. Burgkapello; Obcrgoschoß, Blick gegen Südosten; 2. Viertel des 14. Jhs. auch der ,,jüngere" Maler gearbeitet haben. Zu den von ihm geschaffenen Wandmalereien des Obergeschosses lassen sich (zum Teil infolge des schlechten Erhaltungszustandes der Vergleichsbeispiele) nicht so eindeutige Parallelen aufzeigen. Die Anlage der Gesichter und die steife, blockhafte .Figuren auffassung finden sich ähnlich in deji Wandgemälden der Erhardskapelle im Bozener Franziskanerkloster (sie wurden ihrerseits mit dem Meister der Brixener Johanneskirche in Zusammenhang gebracht)®. Im folgenden sind nur die neuentdeckton Wandmalereien des Obergeschosses berücksichtigt; für das Untergeschoß muß auf die zitierte Literatur verwiesen werden. Obergeschoss (1-23 a) (Abb. 229) Die einheitliche Dekoration, die ursprünglich alle vier Wände umzogen hat, ist heute nur noch an der Ostwand vollständig erhalten; an der Südwand bricht sie nach dem ,,Marientod"(21) ab (Fehlstelle bis zum Fenster); das Bildfeld im westlichen Wandabschnitt (,,Gastmahl im Hause das Pharisäers", 22) gehört nicht diesem Dekorationsschema an. In Analogie dazu ist auch der westliche Abschnitt der Nordwand nicht ein bezogen; hier befindet sich der Rest einer selbständigen Christophorus-Darstellung (23), die in den unteren Raum hinabreichte. Die einheitliche Gesamtdekoration, die un mittelbar daran anschloß, ist an dieser Wand durch einen großen rundbogigen Ausbruch (heute wieder vermauert) bis auf zwei kleine Zwickel am oberen Rand (23 a und 1) ver loren. Der bis zur flachen Decke reichende Bilderstreif setzt ver hältnismäßig hoch — in halber Fensterhöhe — an und ist von ® J. Weingartner, Gotische Wandmalerei, Abb. 5, 6. a. a. O., 8. 15, Borten oingofaßt. Unten: romanisierendes Palmettonband mit farbig wechselnden Palmetten; oben: gotische rote Blattranke auf blaßrotem Grund. Der Grund innerhalb des Bildstreifens ist blau (schwarz verfärbt). An der Ostwand läuft die Deko ration an der Vordei'fläche durch, während die Schrägwände der tiefen Fensterleibungen und die schmalen geraden Wand stücke um die Fenster für sich behandelt sind. Der Beginn der zyklischen Darstellung des Marienlebens fällt nicht mit einer räumlichen Zäsur zusammen, er setzt vielmehr scheinbar etwas willkürlich mit der ,,Anbetung der Könige" im rechten Zwickelfeld der Ostwand (17) ein, um sich mit derselben Darstellung um die Ecke auf der Südwand fortzusetzen. Allerdings blieb auf diese Weise der Ostwand die Repräsen tationsdarstellung der thronenden Gottesmutter vorbehalten; sie vereinigt sich mit den Themen der beiden anderen Zwickel felder dieser Wand - Heiliger des Stifters (2) und hl. Veronika mit Schweißtuchbild (10) — zu einer Dreiheit von Repräsontationsdarstollungen (Abb. 231). Diese inhaltlich wie formal lockere Kompositionsweise erfährt nur in den beiden Marienszenen der Südwand (20, 21) eine Verfestigung; sie sind nämlich als einzige (unter den er haltenen) gesondert eingefaßt. Mit Ausnahme der Bildfelder 20 und 21 an der Südwand sind die obersten Farbschichten fast überall ver.schwunden. Dennoch ist unverkennbar, daß der Modellierung mit breiten, weich verlaufenden Lichtstegen - anders als beim ,,altertümlicheren" Meister — ein wesentlicher Anteil an der definitiven Wirkung zugedacht war. Die Nimben haben ornamentale Einkerbungen. Heiliger König mit Stifter (1, 2). Die Darstellung über greift die Ecke zwischen Nord- und Ostwand. Der im linken Zwickelfeld der Ostwand frontal dargestellte gekrönte Heilige — dem ein von rechts heranschwebender Engel eine weitere

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