Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

228. Einersdorf, BH Völker markt, Kärnten, Filialkirche Maria Himmelfahrt; Ausschnitt aus den Wandmalereien auf der nördlichen Chorwand; Dar stellung aus dem Leben der hl. Katharina ■ k' Stiftskirche^-) und in Kärnten {Gurk/Vorhalle, Zweinitz, Mellweg, Zwickenberg und Einersdorf^®) dokumentiert die Ein flüsse Oberitaliens, die sowohl durch die Wanderkünstler der Randgebiete (Friaul) als auch durch die Schulung und Kontaktnahme heimischer Maler in Italien vermittelt wurden. Ich habe mich, soweit ich einschlägiger Bücher habhaft werden konnte, bemüht, in der Maleroi Oberitaliens unmittelbar mit Altenmarkt stilvorwandte Werke zu findeni^, die Suche blieb U. Ocherbauer, Die Wandmalerei der Steiermark im 15. Jahr hundert, Diss., Graz 1954, S. 61 ff. W. Frodl, Die gotische Wandmalerei in Kärnten, Klagen furt 1944, S. 30. W. Buchowiecki führt im Ausstellungskatalog „Gotik in Österreich", Krems 1967, an, daß die Künstler dieser Werk gruppe vermutlich aus dem Raum Modena-Bologna kämen, bringt aber kein Vergloichsbeispiel. - W. Frodl (s. Anm. 13) datiert Einersdorf um 1400 und verweist auf oberitalienische Malereien, als deren Mittlei- die Wandmalereien von St. Katha rina in Thiers anzusehen wären. Bei allem Abstand zwischen Thiers und Einersdorf ist dies doch die nächste bewiesene Parallele. aber erfolglos. Ein Grund hiefür könnte eventuell der sein, daß in der Literatur vor allem Arbeiten ersten Ranges bekannt gemacht werden. Zusammenfassend läßt sich also Folgendes über unseren Maler feststellen: Er hat die Chorschlüsse von drei Kirchen im Bereich der Diözese Lavant nach einem jeweils festgelegten Programm ausgeschmückt. Auf Grund der deutlich sichtbaren Tagwerkschichten von Altenmarkt läßt sich die insgesamt für alle drei Chöre aufgewendete Arbeitszeit schätzen: er müßte zumindest ein Jahr, wahrscheinlich aber zwei Jahre, an diesen Kirchen geschaffen haben. In seinen Arbeiten, die wir kurz vor 1400 ansetzen möchten, haben sich in der gelegentlich monumentalen Auffassung der Figuren, in der Gestaltung der Räume und in der Ornamentik nachgiotteske Elemente erhalten. Wir wollen hoffen, daß uns künftige Freskenfunde helfen werden, Werk und Herkunft dieses Malers genauer zu bestimmen. G. Kodolitsch

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