Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

: 't • - mikl mi-H fii ' \ ;V ..je hl 'f i m .Ä . i^jÄti-lSLiiLr'f-3t 128. 8t. Stephan in Hofkirchen, Filialkirche; Chor, Weltgerichtsdarstellung, Ausschnitt mit den 12 Apo-steln; um 1500 daß die Schreinwächter zum Schrein gehören; er mußte daher die Flügel vom Schrein abrücken. Überdies versuchte er, sowohl Vorder- als auch Rückseiten der Flügel wenigstens ikonographisch einzubeziehen: Die Szenen (oben) entsprechen der einen, die Heiligenfiguren (unten) der anderen Flügelseite, wobei es nicht ganz gewiß ist, was zur Außen- und was zur Innenseite gehört. Die Fresken könnten ein Werk des Chi-istophorus-Meisters von Treffling sein, dem auch die Wandmalereien von Krizna Gora nad Staro Loko in Slowenien gehören dürften. Andere Darstellungen gehen den architektonischen und plastischen Dekor von Sakramentshäuschen (an der Nordwand des Chores) wieder - so in Strallegg (Abb. 129), wo der zum eucharistischen Themen kreis gehörige Schmerzensmann (mit Kelch) von Maria und Johannes fiankiert wird, so daß eine Deesisgruppe entsteht, in welcher das Gerichtsmotiv anklingt. In Wartberg, OÖ. (Abb. 130), wiederum wurde zwar das Mittelstück einer szenenreichen Darstellung mit einem an Sakramentshäuser an klingenden komplizierten Baldachin überbaut, es handelt sich aber dabei nicht um einen Schmerzens mann, sondern um eine Marienkrönung in der obersten Zeile des rasterartig geteilten Bildfeldes, begleitet von einem richtigen Bilderbogen aus einzelnen Andachtsbildern, die fast wahllos wie nebeneinander geklebte Einblattdrucke aneinandergefügt sind. Bildraster kommen überhaupt im 14. und 15. Jahr hundert öfters vor, in Kärnten häufig in der Art gemalter Fastentücher. Weit besser integriert, wenn auch naiv genug, ist die Füllung des Portaltympanons (Südportal) der Pfarrkirche von Marz, Burgen land (Abb. 131), mit drei Andachtsbildern - Kreuzigung, Vera Icon und Schutzmantelmaria-und Stiftern in den Zwickeln. Em besonders qualitätvolles Marienfresko in Braunau (Abb. 200) ist die Reproduktion eines plastischen Bildwerks des klassischen Weichen Stils. Interessanter und für die ganze Gattung wesentlicher als solche Einzelbilder oder Bildgruppen sind aber doch Gesamtdekorationen, auch wenn sie nur als Torsi auf uns gekommen sind. Das Bedeutendste, auch in dieser Hinsicht, ist zweifellos die Freskenfolge von Lambach, das einzige noch in seinen Bestand teilen zu rekonstruierende, auch theologisch aufwendige Dekorationssystem des 11. Jahrhunderts nördlich der Alpen; der Qualität nach ebenbürtig, in ihrer Vollständigkeit die Lambacher Wandmale-

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