Trateggio-Technik angewendet. Diese von Italien übernommene Retouchiermethode in parallelem Pinselstrieh bietet den Vor teil des klaren Absetzens von Original- und Fehlstelle und be wahrt dennoch die aufgelöste Leichtigkeit und Bewegung der Oberfläche. Mit dieser Technik, die den Bildgrund durch scheinen läßt, war es auch möglich, dem Alterswert des ge reinigten Freskos, das unzählige Fehlstellen aufweist, gerecht zu werden und die malerische Ausstattung der Kirche zu einer ungestörten Einheit zu verschmelzen. Für größere Flächen, deren ursprüngliche formale Struktur klar erkennbar und in denen es möglich ist, die Striche dem ursprünglichen Pinsel verlauf folgend anzulegen, eignet sich die Trateggio-Retousche, so meinen wir, in besonderem Maße. Nicht ganz befriedigen kann sie jedoch in jenen Partien, die eine vielteilige ineinanderlaufende Farbigkeit aufweisen, wie etwa an der schwer beschädigten Rippenpolychromierung, die im Grunde den Eindruck einer Marmorierung hervorrufen soll. Hier stört an einigen Stellen das Eigenleben der kurzen, viel fach gegeneinanderlaufenden Strichfolgen durch ein Flimmern und Verschwimmen die Ruhe der Freskofläche. Es wäre auch möglich gewesen, die großen Fehlstellen an den Rippenpolychromierungen durch nachahmende Ergänzungen, . Veit in Altenmarkt, Wandmalereien im Chor; Zurückweisungdes OjDfers Josephs an der Nordwand wy ... V ■ 220. St. Veit in Altenmarkt., Wandmalereien im Chor; hl. Antonius Erernita im Zwickel der südlichen Schrägwand aber heller abgesetzt, zu schließen. Nach Abwägen des Für und Wider wurde der Einheitlichkeit wegen doch beschlossen, die einmal gewählte Ergänzungsform in Trateggio beizu behalten. Nach Beendigung der Restaurierungsarbeiten erwog man, den Raum, abgesehen von der Steinmensa, wegen der nun allseits vorzüglich sichtbaren Wandmalereien leer zu belassen; man dachte auch daran, deix barocken Altaraufsatz seitlich auf zurichten, was aber schon aus Platzgründen nicht möglich war. Obwohl ein großer Teil der Gewölbedarstellungen heute durch den Altar verdeckt wird, erwies sich doch, daß die neuge schaffene Raumatmosphäre in ihrer Farbwirkung und Feier lichkeit weitgehend vom Altarretabel mitbestimmt wird. Zum Schluß seien noch einige mit der Arbeit zusammen hängende Daten angeführt: Die freigelegte Freskofläche um faßt 127 m^. Für die Restaurierung der Fresken benötigte man 2184 Arbeit.sstunden, wozu noch 592 Stunden für die Behand lung des Altars kamen. Die Restaurierung, die weitgehend aus öffentlichen Mitteln gefördert wurde, war der Arbeits gruppe des Restaurators J. Anders anvertraut.
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