Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

215, 216. St. Veit in Altenmarkt, Einblick in den Chor; oben mit dem vermauerten Ostfenster, vor der Restaurierung; rechts: nach Frei legung und Hestaurierung der Wand malereien Die Wandmalereien Bei den Vorarbeiten zur Innenausmalung des Raumes, der tunlichst nach dem ursprünglichen Farbschoma gefärbelt wer den sollte, kamen beim Abscheren der Wand Fresken zutage. Systematische Probefreilegungen ergaben, daß die Malereien an der Decke nahezu vollständig, jene an den Wänden nur zum Teil erhalten waren (Abb. 217-226). Der Fund dieser Wandmalereien zog bauliche Sichorungs- und Sanierungsmaßnahmen nach sich. Am dringlichsten war die Herabsetzung der starken Wand feuchtigkeit durch Anlegen eines Dränagegrabens an der Kirchenaußenseite, das Abschlagen des Putzes an den Wänden im Bereich des unbemalten Sockels, das Ausbessern des Ziegeldaches und schließlich die Erneuerung der verbleiten Fenster in Sechseckwabenform sowie der Einbau von Lüftungsfiügeln. ^ i i 1 Ii Die Freilegung der Malereien, die durchwegs in ,,Fresco buono"" ausgeführt sind, begann mit dem Absprengen der zahlreichen Kalktünohen an jenen Stellen, wo die Putzschichten noch fest mit dem Mauerwerk verbunden waren. Mit dem kleinen Hammer konnte nur ein Teil der Tüncheschichten gelockert und abgesprengt werden. Eine wesentliche Hilfe bot das Skalpell, mit dem der Restaurator unter die Tüncheschicht fuhr und diese durch Drehen abspT-engte. Das Bes]5rühen fler Wände mit Wasser erleichterte partiell die Arbeit weitgehend. Im Zuge der Freilegung erwies sich, daß an den Gewölben sowie an den Wänden zahlreiche Sprünge vorhanden, Putz schichten verschoben und gelöst waren. Diese Schäden rührten von der Explosion eines naheliegenden Munitionsbunkers im Jahre 1945 her. An diesen Stellen war es erforderlich, die Hohl räume mit einem Wasser-Alkohol-Gemisch (10%) zu spülen und anschließend einen Kasoinbinder zu injizieren. Wo natür24 Denkmalpflege

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