Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

■* ivC'.a S^ / jLi rf ✓ Yi/\ mmk^m • '.^^S»' f^äSfeieüCr^ ^ •, ' rmr- "'■ 7<-lfek\/'-'^'''' '%\ Vr;W^, ^ i''\^ vVV »V-<.-dnfcaS^'^''. 127. Prägraten, Pfarrkirche; Chor, hl. Wolfgang; 1420-1430 ersetzt, auch ursprünglich eine plastische die zwei Schreinwächter, umgeben von Schreinen zieren; mid schließlich außen gung und Ölberg in den oberen und je seiner ,,analytischen" Reproduktion eines endete Malwerk. Ein gutes Beispiel für diesen ,,moder nen", offenen Stil der Vorzeichnung ist der Kopf des Täufers von St. Georgen in Obdachegg (Abb. 126), ein typisches Werk der Phase, die man als den ,,charakte ristischen" oder ,,häßlichen" Stil bezeichnet hat. Im Internationalen Stil um und nach 1400 wird die Zeich nung wieder stärkstens formalisiert: Die Figur des hl. Wolfgang im Chor der Pfarrkirche von Prägraten, Ost tirol (Abb. 127), ist einem frühen Holzschnitt zum Ver wechseln ähnlich. In anderen Fällen wird zusätzlich mit Schraffen modelliert (vgl. z. B. die Figur Mariae beim Kryptaabgang des Domes von Gurk). Im späteren 15. Jahrhundert beschränkt sich die Vorzeichnung wieder auf skizzenhafte Andeutungen (Weltgericht in St. Stefan, Hofkirchen, Abb. 128). Es handelt sich nun um eine echte, andeutende Vorzeichnung, deren Lineamente nicht, wie im 14. oder frühen 15. Jahrhundert, auch für die endgültige Konturierung und Binnenzeich nung benützt, sondern von den al secco deckend auf getragenen Farben völlig überdeckt wurden. Die Fresken der ,,alpenländischen Renaissance" des 16. Jahrhunderts sind im ganzen besser erhalten als ältere Werke. Das ist nicht nur auf ihr geringeres Alter zurückzuführen, sondern vor allem auf die Wiederver wendung (wohl unter italienischem Einfluß) der Technik des buon fresco, so etwa in Pölling (Abb. 168), Pöckau (Abb. 165), St. Daniel im Gailtal (Weltgericht). Hier gibt es dann auch wieder echte Sinopie (wie beim Welt gericht in Millstatt). Trotzdem sind auch die besterhaltenen Werke dieser Art nur in wenigen Fällen vollständig, da sie meist nur Reste ursprünglich größerer Ausstattungen darstellen. Das gilt auch für ältere Wandmalereien. Ausnahmen stellen einzelne Widmungsbilder dar, bei denen von vornherein darauf verzichtet wmde, sie in einen größeren Zusammenhang einzubauen. Solche Werke schließen sich häufig, auch in Komposition und Farbengebung, an Tafelmalereien an, wie etwa die geradezu von Tafeln des Schottenmeisters inspirierte Kreuzigung in Schwallen bach, NÖ. (Abb. 197). In einem besonders interessanten Fall handelt es sich I sogar um die ,,Reproduktion" eines ganzen Flügelaltars (Abb. 165): An der Triumphbogenwand der Filial kirche von Pöckau ist in der Mitte der ,,Schrein" mit einer Kreuzigung dargestellt, deren Haupt- und Mittelfigur, heute durch einen späteren Holzkruzifixus Figur gewesen sein muß; zu beiden Seiten des ,,Schreins" Ranken, wie sie sonst gewölmlich die Rückseiten von die beiden (horizontal geteilten) Flügel, mit Verkündidrei Heiligen in den unteren Hälften. Der Maler hat in Flügelaltars ganz folgerichtig die Tatsache festgehalten,

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