Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

ST. STEPHAN IN HOFKIRCHEN (BH Hartberg), Filial kirch© Urkundlich 1384. Gotischer Bau, Schiff 2. Hälfte des 15. Jhs., zweijochiger Chor mit ^/g-Schluß um die Mitte des 15. Jhs. Chor, zweites Joch, Nordwand: Jüngstes Gericht. In der obersten Zone sind von Christus die auf der Weltkugel auf gestützten Füße und der untere Teil seines Gewandes, Reste der Mandorla und des Regenbogens erhalten. Rechts und links je ein Posaune blasender Engel; beim ersten ist nur das Posarmenende sichtbar; darunter in der Mitte Engel mit Leidenswerkzeugen. Neben ihnen links Maria, rechts Jo hannes d. T. Beide knien über dem Wolkenband, welches die himmlische Zone andeutet. In diese gehören auch die darunter eng nebeneinandersitzenden zwölf Apostel mit individuellen Attributen (Abb. 128), die durch ein zweites Wolkenband von der untersten Zone getrennt sind; hier erscheinen links die zur Himmelstür schreitenden Seligen, rechts Verdammte, die in den Höllem-achen getrieben werden. Traditionelles Darstellungsschema des Jüngsten Gerichts, das hier trotz der Auflockerung und Bereicherung, die es in der Spätgotik erfuhr, streng eingehalten ist^. Große verputzte Fehlstelle im obersten Viertel der Bildfläche, kleinere am rechten und am linken Rand bei den Aposteln und längs des unteren Bildrandes. Die Farben im linken Teil der oberen und der untersten Zone sind stark verwetzt. Vorzeichnung und Konturen zum großen Teil erhalten. Stilistisch, der Gewandauffassung nach (wegwehende Gewand zipfel bei Johannes, Faltengeschiebe bei Maria), der am Triumphbogen vorhandenen Jahreszahl (1501) entsprechend. Freigelegt und restauriert 1958 von F. Thaler. E. L.-H. ^ Frodl, Gotische Wandmalerei, Abb. 84. SECKAU, Kapelle der hl. Lucia (Abb. 209) Spätgotische, ehemals zum Armenspital (nicht mehr vor handen) gehörende Kapelle, geweiht 1502^. Westwand: Hl. Martin mit Bettler (1). Der Heilige in zeit gemäßer Tracht (Barott, knielanges Gewand, Schwertgurt, kurzer Mantel und Stulpenstiefel) ist im Begriffe, seinen Mantel zu teilen, nach dem der zu seinen Füßen kauernde Bettler greift. Größere Fehlstellen an Kopf, Bauch und Bein des Bettlers. Die kleineren Fehlstellen am Mantel des Heiligen wurden ausgetupft. Die Konturen sind teilweise erhalten. Der ikonographische Typus ist der im 15. Jh. gebräuchliche^. Hl. Elisabeth (2). Der untere Teil des Gewandes imd die ^ B. Roth (s. Literatur), S. 62ff. 2 J. Baum, Martin Schongauer, Wien 1948, Abb. 63; J. Braun, Tracht und Attribute der Heiligen, Stuttgart 1943, Abb. 140. ■ 'T ifl ■ d ^ ■ ■ ' k ■■ > V fi Lr \ V . '.V \ 209. Seckau, Kapelle hl. Lucia; Situation der Fresken 210. Seckau, Kapelle hl. Lucia; hl. Lucia, datiert 1501

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