oder eines Banners. Da der hl. Georg Patron der Kirche ist, wäre seine Darstellung hier plausibel. Dui'chaus übliche Repräsentationsdarstellung Mariae mit Heiligen, in der nur das gewickelte Kind ungewöhnlich ist. Ziemlich schlechter Erhaltungszustand. Der Hintergrund ver wischt, die Lasuren zum größten Teil fehlend. Große vertikale Fehlstelle am rechten und am linken Hand durch Putz geschlossen. Halbfigur Christi in Strahlenglorie, Johannes d. T., männlicher Heiliger (4). Links nicht identifizierbarer frontal stehender Heiliger, dessen Kopf und Brustpartie nicht erhalten sind. Über ihm ein kleines Stück einer gemalten Architektur, wahrscheinlich zu (3) gehörend und durch die Einwölbung von dieser abgesondert. Durch einen ziemlich dicken Strich von Christus getrennt. Christus mit Kreuznimbus in der Glorie, ein Kreuz vor der Brust haltend. In seiner Rechten eine Schriftrolle (?). Rechts, etwas tiefer stehend, Johannes d. T. mit Agnus-DeiScheibe (Abb. 126). Den Hintergrund füllt eine Ranke mit Punktmotiven, darüber ein Ornamentstreifen. Die Darstellung von Christus in der Glorie mit einem Kreuz vor der Brust ist ungebräuchlich. Große vertikale, durch Putz geschlossene Fehlstellen am rechten und am linken Rand. Fragment einer Darstellung (5). Links vom Gewölbebogen überschnitten, in rosettengemustertem Gewand mit aus gespannten Flügeln ein stehender Engel, der den Blick nach oben gerichtet hat. Auf der rechten Seite der Bildfläche scheinen mehrere Malschichten übereinanderzuliegen. Zuoberst Teile eines Ornaments stilisierter Rosetten. Rechts daneben die schwache Vorzeichnung eines Flügels. Am Rand rechts oben ein Unterschenkel mit Fuß. Als Hintergrund Reste der gleichen Rankenmalerei wie (4). Verputzte Fehlstellen am rechten und am linken Rand, die tief in das Bildfeld eingreifen. Reste (6). Nicht identiflzierbare Spuren und Flecken. Der untere Ornamentstreifen ist zum Teil erhalten. Nicht identifizierte Darstellung (7)®. Das Bildfeld wird von einem Teil eines Hauses mit über eine Terrasse vorspringendem Schindeldach beherrscht . Auf der Terrasse ein auf einem prunk vollen Lager schlafender König. Links daneben ein Torbau, der wohl zu der im Hintergrund sichtbaren Burg gehört. Im Torbogen steht eine junge, prächtig gekleidete Frau. Ihre Kleidung ist die modische der siebziger Jahre des 14. Jhs. (eng anliegende, tief ausgeschnittene Jacke zu faltenreichem Rock)L Abgesehen von größeren, durch Verputz geschlossenen Fehl stellen am linken Rand und im Hintergrund gut erhalten. Fragment einer Darstellung (8). Unter dem Bogen einer gemalten Architektur sitzt eine Heilige (Maria?, Anna?) mit einem auf ihrem Schoß stehenden bekleideten Kind. Links neben ihr Reste einer kleinen weiblichen Gestalt, die dem Kind eine Frucht (?) reicht. Nicht identifizierbare Darstellung (Anna Selbdritt?). Die Freskenausstattung erfolgte wohl nicht in einem Arbeits- ® Im Restaurierungsbericht (Archiv des Landeskonservators von Steiermark) wird dieDarstellungals Judith und Holofernes gedeutet, da man in der rechten Hand der Fraiiengestalt ein Schwert wahrnehmen konnte. * O. Sronkovä, Die Mode der gotischen Frau, Prag 1955, Abb. 97, 116. gang; diese Vermutung wird durch die Feststellungen nahe gelegt, daß in (3) der Rest rechts (hl. Georg?) sehr eng an die hl. Katharina angeschlossen ist und daß seine nach den Spuren zu vermutende Standhöhe eine andere ist; außerdem sind in (4) die Standhöhen der Heiligenfigur links und Johannis verschieden. Datierung: letztes Viertel des 14. Jhs. Restauriert 1968 von Rest. A. Raidl. E. L.-H. ST. JAKOB in der Breitenau (BH Bruck a. d. Mur), Filialkirche Bis 1760 Pfarrkirche. Einjochiger Chor mit ^/j,-SchIuß, um 1400; barockisiertes Langhaus. Chorjoch, Nord wand: Jüngstes Gericht. Christus in der Mandorla, mit Lilie und Schwert auf Regenbogen thronend, die Rechte segnend erhoben. Oberhalb der Mandorla Sonne und Mond, knapp unterhalb der Mandorla rechts Maria (erhalten ist nur ihr Oberkörper), links Johannes d. T., beide kniend. Darunter in der Mitte auferstehende Tote und zwei Engel (vom linken ist nur der Kopf sichtbar), von denen der rechts ein T-Kreuz (?) in die durch eine Mauer von der himmlischen Zone getrennte Hölle hält. Rechts über der Mauer die Halbfiguren von sechs Aposteln, von denen nur einer durch sein individuelles Attribut (Hut mit Muschel) als Jakobus gekennzeichnet ist. In der untersten Zone die durch aus einem Felsen züngelnde Flammen charakterisierte Hölle, in der die Qualen, welche die Verdammten erleiden, aus führlich geschildert sind. Bei einzelnen der Verdammten sind ihre speziellen Laster angedeutet (Frau mit Spiegel — Luxuria). Am linken Bildrand ist der Rest eines Engels erhalten, der analog anderen Weltgerichtsdarstellungen zu dem Zug der Seligen gehört haben muß. Außer der sehr breit angelegten, detaillierten Schilderung der Höllenqualen dem gebräuchlichen Typus der Spätgotik entsprechende Darstellung. Schlechter Erhaltungszustand. Große (linke Hälfte) und kleinere (unterer Rand) Fehlstellen durch Putz geschlossen. Sehr verwischte Oberfläche, Gesichter nur zum kleinsten Teil erhalten, Gestalten oft nur als Silhouette ohne Konturen zeichnung. Chorschluß, Nordwand: Fragment. In einer rechteckigen, von einem breiten braunen Streifen gerahmten Bildfläche in der Mitte eine Mandorla mit der Ge.stalt Gottvaters (?). Erkennbar: rechter gesenkter, über die Mandorla hinaus greifender Arm sowie ein Stück des roten Gewandes und des braunen Mantels. Links Spuren von zwei fliegenden Engeln in roten Gewändern. Im Hintergrund grüne Farbspuren. Sehr schlechter Erhaltungszustand, sehr verkratzte Oberfläche. Konturzeichnung zum Teil vorhanden. Langhaus, südliche Ostwand: Schweißtuch Christi. In einem gemalten quadratischen Rahmen (violett und dunkel gelb) auf blauem Hintergrund das Schweißtuch (gelb, oben und unten ein brauner Streifen) mit dem Kopf Christi (blau gelber Nimbus). Guter Erhaltungszustand. Datierung vermutlich um 1400. Aufgedeckt und restam'iert 1959 durch Dipl.-Rest. F. Thaler. Ltterattjr: U. Ocherbauer — G. Kodolitsch, Denkmalpflege in der Steiermark 1959, in: Steirische B(>richto zur Volks bildung und Kulturarbeit, III. Jg. (1959), Ni'. 5, S. 130. E. L.-H.
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