Malerei ziemlich gut erhalten. Größere Fehlstellen in Trattegio geschlossen, kleinere Fehlstellen konsolidiert. Die Farben sind zum Teil erhalten: Weiß, Hellgrün und braune Faltenzeich nung. Die Tracht ist die des späten 14. Jhs.^ Chor, 2. Joch, Südwand: Hl. Dorothea (Fragment). Kopf und Schulter der Heiligen unter einer gemalten gotischen Architektur (Reste zweier Bogen) sind erhalten. Der Kopf der Heiligen ist haubenartig von einem Tuch bedeckt®, auf dem ein Rosenkranz sitzt. Links neben dem Kopf eine Rose, die sie vermutlich in der Hand gehalten hat. Gebräuchliche Darstellung der hl. Dorothea''. Datierung: Gegen Ende des 14. Jhs. Chor, 1. Joch, Südwand: Kreuztragung (Fragment) (Abb. 227). Ein schmaler kurzer Streifen des Freskos mit einem Teil des oberen Randstreifens ist erhalten. Die Ränder links und rechts verlaufen ungleichmäßig (zackenförmige Fehl stellen). Links die Brustpartie eines Mannes, der ein über die Schulter gelegtes vSeil hält. Ihm zugewendet der Oberkörper eines zweiten Mannes mit kapuzenähnlicher Kopfbedeckung. Weiter rechts, zwischen den Kreuzarmen, der obere Teil des Kopfes Christi mit Dornenkrone und die Hand des vorge streckten Arms, die anscheinend von einem Schergen — von diesem ist nur das Wams sichtbar — gehalten wird. Hinter dem Kreuz die Halbfigur eines anderen Schergen mit einem Bohrer. Im Hintergrund ein Baum auf einem Felsen. Die Farben sind gut erhalten, doch fehlen zumeist die Lasuren. Farben: Blau, Hellgrün, Purpur, helles Ocker, Braun und Weiß. In Einzelheiten der Kleidung (Haubenkapuze mit weißem Um schlag, Kappe des Schergen) italienisch modische Tracht der 2. Hälfte des 14. Jhs. zu erkennen®. Kodolitsch® bringt die Reste der Wandmalerei (Südwand und 2. Joch Nordwand) mit der aus Altenmarkt bei Wies zusammen, die er knapp vor 1400 datiert. Andere in der Kirche vorhanden gewesene Fres ken wurden abgenommen; sie können hier nicht behandelt werden, da sie noch überklebt sind. Restauriert 1967 durch Dipl.-Rest. F. Thaler und B. Waitzl. Literatur: G. Kodolitsch, Die Fre.sken zu St. Veit in Alten markt, in ditisem Heft S. 183 ff. E. L.-H. ® 0. Sroiikova, Die Mode der gotischen Frau, Prag 1955, Abb. 131. ® Modische Kopf bedeckung vom Ende des 14. Jhs. (Sronkova, a. a. O., Abb. 109). ' Fr. Stele, Monumenta Artis Slovenicae, Ljubljana 1935, Abb. 55. ® Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich, VIII, V/2 (Oberitalien), Leipzig 1926, Taf. LIV/2. ® G. Kodolitsch, Die Fresken zu St. Veit in Altenmarkt, in diesem Heft S. 194. Engel, dahinter hoher Berg und Spuren eines Strahlenkranzes sichtbar (Verklärung Christi oder Himmelfahrt?). Triumphbogenwand, nördliche Chorseite: Stehende Heilige in vier Zonen; von oben: hl. König mit Krone, Zepter und Kugel (Reichsapfel; hl. Oswald?) sowie Johannes d. T. (Buch mit Lamm), darunter hl. Martin und hl. Bischof unter Arkaturen; hl. Michael, neben ihm ein mit einem Umhang beIdeideter Heiliger; unterste Reihe: hl. Leonhard, hl. Georg in Rüstung, die dritte Figur wurde durch Mauerausbruch zer stört. Farben: Rahmung und Architekturen in Caput mortuum. Gewänder rot und grün, Nimben ocker. Um 1460/70. Chor, Südwand, neben dem Triumphbogen: Jesuskind (mit flatterndem rotem Mantel) und oberster Teil einer großen Christophorus-Darstellung (Haare mit Stirnband, Stirn), die durch den Einbau der Seitenempore zerstört wurde. Die vorhandenen Teile sind gut erhalten. Um 1500. Anläßlich der Innenrestaurierung 1962 entdeckt und von Prof. D. Kerciku restauriert. U. O. PÜRGG, Pfarrkirche hl. Georg Dreischiffige romanische Basilika aus dem 12. Jh. mit gotischem Chor und spätgotischer Einwölbung des Schiffes. Chor, Nordwand, neben dem Triumphbogen (Abb. 205): Darstellung eines Bischofs auf einem Löwenthron, links davon kleiner Mönch mit Schriftband, in Unzialschrift: ANNO • D(0MI)N1 • M • CCC • XX • Uli • Uli • IDVS • AVG (VS)TI-VENEE(ABILIS)-I{N)-aH(RIST)0-P(ATE)R • DfOMIJNfVJS • IVOKCHO • SECCOVIEN(SIS) • EP (ISCOPVJS^ Die 1324 datierte Inschrift nennt den Bischof Wokcho von Seckau^. Das zweite Schriftband im oberen Teil der Dar stellung, das von der Segenshand des thronenden Bischofs ausgeht, ist nahezu völlig zerstört und unleserlich. Weitere, rechts anschließende Darstellungen noch unter Ver putz bzw. Kalktünche. In den Konturen vorzüglich erhaltenes Beispiel für den gotischen Linienstil. Die Votivdarstellung und das Datum könnten sich auf den Bau des Chores beziehen. Freigelegt und restauriert 1968 von Prof. D. Kerciku. U. O. ^ Für die Lesung sei Herrn Dr. R. M. Herkenrath herzlich gedankt. ^ Zu Bischof Wokcho vgl.: B. Roth, Seckau, Geschichte und Kultur 1164—1964, Wien-München 1964, S. 506ff. GRAZ, Domkirche hl. Ägydius Neubau unter Friedrich III. 1438-1462. Dreischiffige, ge staffelte Hallenkirche mit schmalem, langgestrecktem Chor. Triumphbogenwand, nördliche Langhausseite: Triptychon mit perspektivischer Architekturoinfassung. In der Mitte: stehende Madonna mit Strahlennimbus, langem Haar und lang fallendem Gewand vom Typus der Ährenkleidmadonna. Graublauer Mantel vor kräftig rotem Hintergrund. Bis auf eine kreisförmige Fehlstelle gut erhalten. Linkes Feld zerstört, rechtes Feld zum Großteil ausgebrochen. Kniender ST. DIONYSEN (BH Bruck a. d. Mur), Pfarrkirche hl. Dionysius Romanischer Bau, spätgotische Einwölbung, barocke Ver änderungen. Chor außen. Ostwand (zwischen den Strebepfeilern): Anbetung der HI. Drei Könige (120 X 190 cm). Einfache, auf die Hauptpersonen reduzierte Komposition (Könige ohne Gefolge). Maria sitzt links, vor einem strohgedeckten Stall, von rechts nahen die Könige. Der gebräuchlichen Ikonographie folgend, bringt der älteste von ihnen vor der Madonna kniend
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