Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

ist. Der hier vorzuziehenden ,,Verkündigung" ist auch die Lilienvase geläufig. Nach Suida, Lohninger und Reichmaim um 1400 zu datieren, jedoch im 15. Jh. restauriert bzw. übermalt. Lohninger glaubt, daß diese Restaurierung auf den 1488 als Dechant in Enns auftretenden Passaucr Domherrn Dr. Ulrich von Alm zurück geht, da sein Wappen beim Bilde angebracht ist. In diese Zeit könnte der fragmentarisch erhaltene gemalte Vorhang unter der Streifenkomposition gehören. Freigelegt 1902/03 durch S. Weber; Reinigung und Sicherung durch Prof. Dr. F. Walliser 1968 (Restaurierbericht vom 28. September 1968, im Landeskonservatorat). Literatur: Suida, a. a. O., Sp. 285-286, Taf. III. - Lohninger, a. a. O., S. 50-51, 77. — Reichmann, a. a. O., S. 90. Johannes-(Schorffenberg-)KapelIe, Außenwand über dem Eingangsbogen (Abb. 201): In der Mitte monumental hervorgehobene thronende imd nimbiertc männliche Figur in bischöflichem Ornat mit Mitra und Krummstab, flankiert von je drei nur teilweise identifizierbaren adorierenden Heiligen (rechts Jakobus d. Ä. oder Koloman, Katharina und Lucia; die linke Figurenreihe unsicher) auf Treppenabsätzen in Arkaden auf Blattkonsolen, rechts ein Stifter erhalten. Nach Walliser nicht Fresko-, wie Suida angibt, sondern Seccomalerei. Sehr schlechter und fragmentierter Erhaltungs zustand. Beschreibung des Gegenstandes bei Suida, Lohninger und Reichmann. Die Annahme, daß der hl. Bischof auf Grund des bei der Freilegung lesbaren Namensfragments FS' als der legendäre Lorcher Bischof Maximilian (3. Jh.) identifiziert werden könnte (Suida, Lohninger, Reichmann), bleibt proble matisch und nicht exakt nachprüfbar. Erwähnung eines Johannes d. T. gewidmeten Altares anläßlich einer Stiftung von 1357. Malereien nach Reichmann gegen 1360. Freigelegt 1902/03 durch S. Weber; Restaurierung durch Prof. Dr. F. Walliser 1968 (Bericht vom 28. September 1968, im Landeskonservatorat). Literatur: Schmieder, a.a.O., S. 29. - Riegl, a.a.O., Sp. 258. - Suida, a. a. O., Sp. 286-288, Taf. IV. - Lohninger, a. a. O., S. 51-52. - Reichmann, a. a. O., S. 90. östlichen sternrippengewölbt und bemalt. Die Rippen sind dm'ch schwarz-weiße Fugenstriche in polychrome Kompartimente zerteilt, die Gewölbefelder enthalten vegetabile Gebilde. Jedes Gewölbejoch besteht aus acht Feldern, vier äußeren und vier inneren (Sternfelder). In den äußeren Gewölbefeldern zarte Ranken in Grün und Hellrot auf hellem Grund; in den Sternfeldern, auf ebenfalls hellem Grund, von den Gewölbe füßen ansteigendes Astwerk mit Blattranken, welches in überaus reichen und phantastischen, aus Kelchen hervor sprießenden Blüten endigt (granatapfel- und sonnenblumen artige Motive). Motivische Ähnlichkeiten zur Gewölbedekoration der Lang hausjoche in Maria SaaF, jedoch ohne die Stammbaumfiguren. Die Altarstiftung auf der ,,Parkirche" von I49P wird von Ulm als terrninus ante quom für die Datierung der Malerei in Vorschlag gebracht. Freigelegt und restauriert 1967 von Rest. J. AVatzinger. Literatur: B. Ulm, Das Katharinenmünster in Freistadt, Freistadt 1968, S. 7 und Abb. auf S. 13 rechts. - Jb. d. OÖ. Mus. Vor., 113 (1968), S. 128f. ^ W. FrodI, Die gotische Wandmalerei in Kärnten, Klagen furt 1944, S. 101-103, Taf. 60, 61, XXI. 3 I. Nößiböck, a. a. O., S. 322. GILGENBERG AM WEILHART (BH Braunau), Pfarrkirche hl. Ägidius Presbytorium: Rankendekoration am Rippengewölbe; in den Zwickeln beim Hochaltar Heilige Ulrich und Nikolaus, bei letzterem Jahreszahl 1472 (Chor der Kirche 1473 geweiht)^. An der Nordwand in gerahmten Feldern, oben: hl. Georg, Verkündigung an Maria, Nikolaus (?); unten: Marientod, flankiert von zwei weiblichen Heiligen. Zwei Apostelmedaillons. Ebenfalls um 1470. Freigelegt und restauriert 1961 von Rest. H. Pfohmann, Rest. P. Fessler, Rest. K. Feldhüter. Literatur; Jb. d. OÖ. Mus. Vor., 107 (1962), S. 70. ÖKT, Bd. XXX, Braunau, S. 167. FREISTADT, Stadtpfarrkirche hl. Katharina Südliches Seitenschiff, AVostjoch. Kreuzrippengewölbe mit Schlußstein: In den vier Gewölbefcldern paarweise je ein Evangelistensymbol und Engel, meist mit Spruchbändern. Freigelegt und restauriert 1967 von J. Watzinger. Westwand: Kreuzigung mit volkreichem Kalvarienberg. Schon längere Zeit teilweise sichtbar gewesen, 1965 zur Gänze freigelegt und restauriert von akad. Maler Prof. F. Fröhlich. Südwand: Beidseitig des barocken Fensters, welches ver mutlich ein vorangegangenes gotisches erweitert hat: links (östlich) Erzengel Michael, rechts (westlich) nicht identifizier bares Fragment. Freigelegt und restauriert 1967 von J. Watzinger. Nach Ulm ist hier die aus den Quellen^ bekannte, vor 1465 entstandene Michaelskapelle zu suchen. Um 1460. Südempore (Abb. 136): Füirfjochiger Raum, die beiden westlichen Joche kreuzrippengewölbt und unbemalt, die drei 1 I. Nößiböck in: MIÖG, LIV, 1942, S. 321. KREUZEN (BH Perg), Pfarrkirche hl. Veit Langhaus, Nordwand: Vierzehn stark fragmentierte Szenen; vermutlich alle Darstellungen aus dem Leben des hl. Veit; wohl Ende des 15. Jhs. Freilegung und Restaurierung 1961 durch akad. Maler A. Teckert. Literatur: Jb. d. OÖ. Mus. Ver., 107 (1962), S. 71. LAMBACH, Stiftskirche Mariae Himmelfahrt Ehem. West- und Hauptchor. Erhalten ist bloß der von den beiden Westtürmen und dem dazwischen liegenden Joch gebildete Raumteil, und zwar nicht mehr in der ursprünglichen Höhenerstreckung. Die anschließende rechteckige Westapsis ist im Aufgehenden nur teilweise vorhanden. Unter beiden großteils ergrabene kreuzförmige AVestkrypta, welche ver mutlich schon im 15. Jh. in ihren über dem alten Kirchen niveau liegenden Partien zerstört worden ist.

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