Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

lesenden Maria zugewendet, hält der Engel in den erhobenen Händen Stabzepter und Schriftrolle. Die Taube des Heiligen Geistes — ebenso wie das Schriftband in blassem Grau — schwebt zu Maria herab. Die spätgotische, groI31inige Konturführung der Gewänder verbindet sich mit Elementen des Stils der Donauschule, was besonders in der Zeichnung der Haare und des Gesichts zum Ausdruck kommt. Um 1520. Freigelegt und restauriert 1968 von akad. Maler und Restau rator A. Kicker. F. K. ZWETTL, Propsteikirche hl. Johannes, Karner Romanischer Bau mit halbkreisförmiger Apsis, 13. Jh. Apsisgewölbe: Christus, thronend, mit Buch und segnend erhobener Rechten. Engel und Evangelistensymbole mit Spruchbändern. Konturen und Lasuren abgewittert. Farben: Grün, Gelb und Ocker. 2. Hälfte des 15. Jhs. Aufgedeckt und restauriert 1967/68 von akad. Maler L. Peyscha. E. L.-H. OBERÖSTERREICH bearbeitet von N. Wibtral BRAUNAU, Stadtpfarrkirche hl. Stefan Bräuerkapelle {2. Kapelle von Osten an der Südseite), Ost wand: Kreuzigung mit Maria, Magdalena und Johannes. Gegenüber, an der Südwand, befindet sich das schon be kannte Fresko mit dem Auferstandenen und der Schutzmantelmadonna^. Nach der Mitte des 15. Jhs. Freigelegt und restauriert 1962 von Rest. J. Watzinger. Annakapelle (Gerberkapelle; 5. Kapelle von Osten an der Südseite), Ostwand: Maria im Strahlenkranz, auf Mond sichel stehend, Kind auf dem linken Arm, in der rechten Hand Stabzepter, links unten Stadtansicht (Abb. 200). 1450 Weihe eines Anna-Altares, 1466 Weihe der Kirche. Die Wandmalerei gehört der Zeit um oder knapp nach der Jahrhundertmitte an. Stil der ,,langen Linie". Von der Plastik der Zeit auch im Figurentypus nicht unbeeinflußt. Wegen der lockeren und gelösten Haltung eher ,,passauisch-donauländisch" als ,,salzburgisch". Nahestehend ist die in der eckigen Formverschränkung bereits den Stil der langen Linie überschreitende und wohl spätere Muttergottesplastik in Taufkirchen an der Pram^, die H. K. Ramisch^ um 1470 ansetzt. Freigelegt und restauriert 1962 von Rest. J. Watzinger. Literatur: Jb. d. OÖ. Mus. Ver., 108 (1963), S. 86 (hier das Marienfresko um 1500 angesetzt). - J. Ludwig, Das Stephans münster in Braunau am Inn, o. J., S. 24f., Abb. S. 24. 1 ÖKT, Bd. XXX, Braunau, S. 67. 2 ÖKT, Bd. XXI, Schärding, Abb. 276-278. 3 Mitt. d. Ges. f. Salzb. Landesk., 104 (1964), S. 47. ENNS, Franziskanerkloster Kreuzgang, Wandfeld: Reste eines Einzuges Christi in Jerusalem, 15. Jh. Freigelegt und gereinigt 1962 von akad. Maler Prof. Fr. Fröh lich. Literatur: Jb. d. OÖ. Mus. Ver., 108 (1963), S. 87. fm!wi 200. Braunau, Stadtpfarrkirche, Gerberkapelle; Strahlen kranzmadonna, um 1460 22 Denkmalpflege

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