Literatur: F. Eppel, Das Waldviertel, Salzburg 1963, S. 147. - E. Schaffran, Die Stadtpfarrkirche zu Langenlois nach ihrer jüngsten Restaurierung, in; Unsere Heimat, 31, 1960, S. 9-14. - Kritik und Richtigstellung durch A. Rothbauei- in: Unsere Heimat, 31, 1960, S. 67—70. E. L.-H. MAIGEN (BH Horn), Filialkirche hl. Johannes d. T. Einschiffiger Bau, im Kern romanisch, gotische und barocke Umbauten. Im flachen Chorschluß (4:4,8 m) der kleinen Kirche einheit liche Freskenausstattung. Die untere Zone ist als durch laufender Medaillon-Fries behandelt, die obere, bis zum Gewölbe reichende, beherbergt christologische Szenen. Nordwand (Abb. 194): Ein Fensterausbruch hat einen Großteil der Darstellung des Bogenfeldes zerstört. Ursprüng lich war dieses ganz von einer Anbetung der Könige ein genommen. Reste der Vorzeichnung zu einem König links noch erhalten. Die rechte Bildhälfte ist weniger zerstört: Maria sitzt seitlich auf einer Bank und hält "das auf ihren Knien stehende Kind. Dahinter - wesentlich kleiner - sitzt Joseph. Die Oberfläche der Malereien ist verloren; Joseph ist mit rotbraunem Mantel bekleidet, das Untergewand Mariens war blau. Ostwand: Ein asymmetrisch eingesetztes gotisches Fenster teilt die Wand. Im linken, größeren Feld Kreuzigung. Christus am Astkreuz, mit Sonne und Mond, betrauert von Maria als schmerzhafter Muttergottes (mit Schwert) und Johannes. Links, ganz an den Rand gedrückt, kniet der geistliche Stifter, in seinen gefalteten Händen hält er ein (leeres) Schriftband. Im Feld rechts vom Fenster beginnt eine .Verkündigung. Gabriel wendet sich nach rechts - hier denkt der Maler gleich sam in der dritten Dimension — Maria zu, die im linken Feld der Südwand dargestellt ist. Südwand: Das ursprünglich gotische Fenster der Südwand wurde im Barock teilweise geschlossen bzw. verbreitert. Dabei wurde ein Teil der Fresken zerstört. In der Mitte der Wand, über dem alten Fenster, Vera Ikon, von Engeln gehalten. Die beiden Szenen links und rechts, Verkündigung und Marien krönung, sind in den unteren Partien bis zur Kniehöhe der Figuren zerstört. Linkes Feld: Maria steht vor einem Lesepult, hat die linke Hand - zugleich Staunen und Zurückweisung in derselben Bewegung ausdrückend - erhoben, mit der gesenkten rechten hält sie ein Schriftband. Die Taube des Hl. Geistes berührt ihren Scheitel. Rechtes Feld: Marienkrönung. Christus und Maria nebeneinander auf einer Thronbank. Unterhalb, an die Fresken der, Chorwände anschließend, läuft ein Medaillon streifen (I m hoch) mit halbfigurigen Apostel- oder Propheten darstellungen auf Wolkenbändern. Die Figuren sind alle nach rechts gewendet, ihre Schriftbänder setzen sich — über die Medaillonform hinaus - den ganzen Fries rhythmisierend, ebenfalls nach rechts fort. Die Medaillonreihe endet an der Südwand (unter der Marienkrönung) mit der Darstellung eines Schmerzensmannes mit Kelch. Zwischen den Medaillons sind - wie diese selbst - kleine Prophetenfiguren bzw. Vögel (Pelikan mit Jungen) aus dem roten Grund ausgespart. Darunter schloß eine Bordüre (bestehend aus Kreisrosetten und Blättern) zusammen mit einem rundumlaufenden (nicht mehr lesbaren) Schriftband das Fresko ab. ■ m 4 3.^" Ni li-'v ' I'-.'/: Ii' .-V 194. Maigen, Filialkirehe; Chor, Anbetung der Könige, Aus schnitt; 2. Viertel des 14. Jhs. (während der Kestaurierung) Die Malereien sind stark abgerieben, schwach konturiert, ihre ursprüngliche Farbigkeit ist verloren. Die Untermalung in Ocker, Ziegelrot und Graublau bestimmt heute den Eindruck. 2. Viertel des 14. Jhs. Freigelegt und restauriert 1965 von akad. Maler G. Krämer. F. K. MAUTERN, ehem. Margaretenkapelle (jetzt Stadtmuseum) Urkundlich 1083, gotischer zweijochiger Saalbau mit Chor. 1. Langhaus, Nordwand: In 2 m Höhe finden sich Frag mente eines Laurentiusmartyriums (180 X 100 cm). Erhalten sind nur noch Teile der graublauen Vorzeichnung und der Ockerfarbton in den Haaren. Die Szene ist nur bruchstückhaft und daher nicht überall sicher zu deuten. Offenbar waren in dem Bildfeld (dessen Rankenumrahmung noch an wenigen Stellen zu sehen ist) zwei Szenen aneinandergereiht. Links anscheinend der hl. Laurentius, wie er einer vor ihm Imienden alten Frau Almosen gibt (von dieser nur noch der Kopf andeutungsweise zu erkennen). Unmittelbar anschließend das Martyrium des Heiligen. Laurentius ist am Rost fest gebunden, drei Schergen martei-n ihn. 1. Viertel des 14. Jhs.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2