Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

■ds» f 'is#J }■' ff#-«'" IlMli', i..^ ^ fi mmhm BiSa 189, 190. Hei'zogenburg, Altstift, Refektorium; links: hl. Christopherus, um 1500 {8a); rechts: Situation der Fresken Nord wand: Die Malereien greifen Themen auf, die sich auf das Kloster beziehen. Tod des hl. Augustinus (8). Stark zerstört. Lediglich an den Rändern haben sich Farbreste und Konturlinien erhalten. Das Fragment ganz links zeigt einen Mönch auf dem Totenbett (hl. Augustinus?). Von der Hintergrundarchitektur ist noch der sehr antiquiert wirkende kielbogenförmige Abschluß erhalten. Etwas mehr als die linke Hälfte von (9) zerstört, vom ver bleibenden Fragment nur noch eine ungefähre farbige Anlage sowie Konturen erhalten. Das Fragment — eine Gruppe von knienden Augustiner-Chorherren mit der Ansicht von Passau im Hintergrund — steht in enger Beziehung zu der im Kloster aufbewahrten Votivtafel des Propstes Georg II. Eisner von 1497. Die Übereinstimmung ist so groß, daß die fehlenden Teile der Wandmalerei wohl gemäß der Votivtafel zu ergänzen sind. Demnach wäre die Figur an der Spitze der AugustinerChorherrn der Propst Georg II. Eisner (gest. 1513); ihm gegen über wäre der Gründer des Stiftes, Bischof Udalrieh von Passau, zu ergänzen. Hl. Georg, Schutzpatron des Klosters (10). Der untere Rand des Bildfeldes zerstört. Die Komposition ist an Hand der farbigen Konzeption und der Konturen noch erkennbar. St. Georg sprengt hoch zu Roß von links heran und erlegt den Drachen. Vom Grün der Geländedarstellung hebt sich die nur noch in Konturen erhaltene Darstellung des Heiligen sowie der in Ocker gehaltene Drache deutlich ab. Die gerettete Königstochter — im Hintergrund auf einem Felsen kniend — ist in einen roten Mantel gehüllt. Die Fresken werden durch einen einfachen roten Streifen abgegrenzt. Darunter zog sich ein 20 cm breiter Rankenstreif rundum. Die Malereien der Sockelzone - Reste davon sind an einigen Stellen zum Vorschein gekommen — imitieren eine Marmortäfelung. Die Gewölbe sind von fleischigen Ranken überzogen (hellgrün, dunkelgrün konturiert mit roten bzw. ockerfarbenen Blatt enden auf weißem Grund). In den Leibungen der Fenster sind die Ranken wesentlich moderner. Die manchmal astwerkähnlichen Blüten- und Fruchtranken der Mittelfensterleibung setzen sich in den anschließenden Wandfeldern — in die oberen Zonen der Malereien hinein - fort. Neben spätgotischen Reminiszenzen — z. B. der an Grassersche Figuren erinnernde Tanzschritt des hl. Christopherus oder die in langen, weiten Konturen verlaufende Gliederung der Gewänder - finden sich in der lockeren Vorzeichnung und Typisierung der Gesichter (Abendmahl) bereits Züge, die wir der Kunst der Donauschule zurechnen. - Um 1500. Freigelegt und restauriert 1962 von Prof. Dr. F. Walliser {Weihnachtsbild und Christopherus bereits 1936 freigelegt).

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