Oberfläche ist völlig verloren. Allgemeine farbige Anlage und teilweise auch die Kontiu'en noch erkennbar. Rechts von Maria die hl. Dorothea mit dem Christusknaben und die hl. Agnes mit Lamm und Schriftband. Links Johannes d. T. mit einem nicht näher idontifizierbaren Heiligen. Die P^iguren sind in eine für die Mitte des 14. Jhs. charakteristische Architektur eingefügt, die in den Öffnungen des Obergeschosses spielende Löwen — ein Symbol der Auferstehung — im Zu sammenhang mit dem segnenden Erlöser zeigt. P"'arben nur noch in Fragmenten und ganz schwach: Ocker, Rot, Blauschwarz dominierten. Nimben und Attribute waren plastisch aufgesetzt. 2. Viertel des 14. Jhs. Freigelegt und restauriert 1960 von akad. Maler und Restau rator A. Kicker. Literatur: Dehio, NÖ., 4. Aufl., S. 52. - ÖZKD, XX/196(), S. 30. — F. Eppel, Das Waldviertel, Salzburg 1963, S. 96. F. K. GOSSAM (BH Krems), Burgruine, Kapelle hl. Pankraz Bau des 12. Jhs. (Apsis) mit gotischen Umbauten (Langhaus). Kapellennordwand: Fragmente von drei Zonen einer Weltgerichtsdarstellung. Von den stark beschädigten, mono chrom in Rot und Ocker mit Weißhöhungen ausgeführten Malereien haben sich nur Köpfe und ein Textfragment einigermal3en erhalten. Stilistische Zusammenhänge mit der Admonter Riesenbibel legen eine Datierung etwa in das 2. Viertel des 12. Jhs. nahe. Abgenommen und restauriert 1961 von akad. Maler L. Peyscha. Literatur: N. Wibiral, Die romanischen Gemäldereste aus St. Pankratius zu Gossam, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs, 4, 1964, S. 1-15. F. K. HERZOGENBURG, Altstift, Refektorium Südtrakt des ehemaligen Kreuzganges. Gotischer Baukern mit barocken Umbauten. Teilweise freigelegt (Abb. 190). Ostwand: Fragment eines bogenförmigen Bildfeldes (1). Zwei Drittel der Darstellung sind zerstört. Von der Kompo sition hat sich rechts, ganz an den Bildrand gerückt, ein Altar mit zwei Kerzenleuchtern und einem Altarbild erhalten. Den Raumabschluß im Hintergrund bildet eine Quadermauer mit Gewölbeansatz. Links vom Altartisch die Vorzeichnung eines Kopfes. Die Deutung des Fragments ist auf Grund der wenigen I^akten nicht gesichert; Verkündigung bzw. Tod Mariae wurden vorgeschlagen. Berücksichtigt man den Zusammenhang mit den anschließenden Wandbildern, so wäre am ehesten eine Darstellung aus dem Leben Mariae vor der Geburt Christi denkbar (Verkündigung oder Tempelgang). Geburt Christi (2). Bis auf unbedeutende Stellen ist das Bild feld ganz erhalten. Fehlstellen eingetönt. Maria kniet im Vordergrund und betet das auf ihrem weit ausgebreiteten Mantel liegende Kind an. Im Hintergrund ist Joseph mit der Zubereitung von Speisen beschäftigt. Über einer Steinmauer schwebt ein Engel mit einem Schriftband herab. Die stereometrisch geformten, ineinander verschachtelten Architekturelemente des Hintergrundes sind für das späte 15. Jh. charakteristisch. Von der ursprünglichen Farbigkeit ist nur noch die Grundkonzeption erkennbar. Die Gewänder in Rot, Grün, Rotbraun heben sich gut sichtbar vom Grün des Wiesengrundes ab. Südwand: Die drei P^elder sind durch die Fenster so geteilt, daß sich je zwei gleich große schmale, voneinander getrennte Malfelder ergeben. Hl. Christopherus (3a; Abb. 189): Er zählt zu den am besten erhaltenen Figuren. Die Gestalt des Riesen schreitet — geradezu maureskentänzerartig kapriziös — nach rechts; gestützt auf einen handlichen Stamm, versucht er der drückenden Last des auf seinen Schultern knienden Christkindes Herr zu werden. Die erhaltenen Farbreste vermitteln ein gutes Bild von der ursprünglichen Farbigkeit. Über einem gelben Unter gewand trägt der Heilige einen roten, grün gefütterten Mantel^ das Christkind ist mit einem roten, gelb staffierten Mäntelchen bekleidet. Im zugehörigen zweiten Bildfeld beginnt die Anbetimg der Hl. Drei Könige (3 b). Vorzeichnung und farbige Anlage (Rot, Ocker) im großen und ganzen noch erkennbar. Maria thront vor dem Stall in Dreiviertelwendung nach rechts und hält das Christkind auf dem Schoß. Die Bewegung des Kindes und der weitausschwingende Mantel Mariens sind bereits auf das folgende Bildfeld mit der Darstellung eines knienden Königs ausgerichtet. Von diesem Feld (4 a) sind nur noch die farbige Anlage und die Rötelvorzeichnung (Gesicht des Königs) erkennbar. Der älteste der Könige kniet, nach links zu Maria gewendet, und überbringt sein Geschenk. Mit seinem roten Untergewand, den gelben Strümpfen und dem grünen Mantel hebt sich die Gestalt von der eintönig ocker-olivgrünen Bodenformation ab. Im Hintergrund ist die Gestalt Josephs in einem verfallenen Gemäuer zu sehen. Unter dem Gewölbeansatz sind die beiden Darstellungen mit einander verbunden. Rechts vom Mittelfenster Fragmente des zweiten Königs (4b). Von der Körpermitte abwärts ist die Malschicht völlig zerstört. In der Sprache seiner Hände stellt der König eine Verbindung zum vorangehenden Geschehen her, den Kopf hat er jedoch dem im nächsten P'eld anschließenden dritten Magier zu gewendet. Trotz der beträchtlichen Zerstörungen ist der Zustand der einzelnen Fragmente stellenweise sehr gut. So hat sich das Rot in Hut und Mantel an manchen Stellen bis in die obersten Farbschichten erhalten. Die Malereien in P'eld (5a) sind fast vollkommen zerstört. Nur ganz schwach ist noch an manchen Stellen die Vor zeichnung zum dritten König zu erkennen. Westwand: Das Feld (6) völlig zei'stört. Abendmahl (7). Ebenfalls durch die barocken Umbauten arg in Mitleidenschaft gezogen. Das ganze linke Drittel imd nahezu die untere Hälfte der Abendmahldarstellung wurden dabei zerstört. Die Fragmente mit der völlig intakten RötelVorzeichnung und Resten der farbigen Anlage (Lila, Violett, Grün, Gelb in blassen Tönungen) lassen die Komposition noch gut erkennen. Es ist der Moment dargestellt, da Christus Judas den Bissen reicht. Von den um einen runden Tisch angeordneten Aposteln sind noch acht teilweise erkennbar. Johannes ruht an der Brust des Herrn, zu beiden Seiten werden je drei Jünger Zeugen der Verratsankündigung. Judas wird durch die Profilansicht und durch rote Inkarnatfarbe als Verräter gebrandmarkt. Ganz zart ist die stark perspektivisch gesehene Balkendecke des Raumes noch zu erkennen.
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