Erhaltungszustand: Neben den vielen großen Fehlstellen auch durchgehend stark beschädigte Oberfläche. Ganz wenige Par tien mit einigermaßen intakt erhaltenem Aufbau der Farb schichten. Farbigkeit: Sehr flüssige Vorzeichnung in dunklem Ocker. Darüber vorwiegend Rot- und Ockertöne, dazu helles Grün und Gelbgrau; Blau des Hintergrundes durchwegs vergraut. Gutes Beispiel für die erste Phase des voll ausgebildeten Wei chen Stils in Kärnten, die aber auch noch gewisse Anklänge an die Malerei des späten 14. Jhs. (siehe z. B. die beiden Figuren der Heimsuchung) enthält. Die Entstehungszeit des Zyklus wird man wohl um oder kurz nach dem in der Gedenkinschrift für Herzog Wilhelm angegebenen Datum von 1406 annehmen können. Freigelegt und restauriert 1966/67 von Rest. L. Arnold jun. WINKLERN (BH Spittal a. d. Drau), Pfarrkirche hl. Lorenz Spätgotischer, spater zum Teil veränderter Bau von 1516 bzw. 1521. Im mittleren Gewölbcfeld des kleinen netzrippengewölbten Chors vertiefter Vierpaß: Madonna mit Kind sowie Blatt- und Blütenformen in den äußeren Zwickeln. Schlecht erhaltene, einfache, vorwiegend aus Kottönen be stehende Malerei aus dem frühen 16. Jh. (Bauzeit.) Freigelegt und restauriert 1964/65 von Rest. W. Campidell. ZIENITZEN (BH St. Veit a. d. Glan), Pfarrkirche hl. Georg Urkundlich 1498. Gotischer Bau mit flachgedecktem vSchiff und einjochigem gratgewölbtem Chor. Chor- und Chorschlußnord wand: Die neu aufgefundenen Wandmalereien scheinen — bis auf den Einschnitt durch die später ausgebrochene Sakristeitüre — im ursprünglichen Aus maß erhalten. Eingefaßt durch einen einfachen grauen bzw. roten Rahmen streifen an den Seiten und ein schmales Zackenband am unteren Rand, sind in den Bogenfeldern beider Wände jeweils zwei Darstellungen übereinander angebracht; dazwischen, unter dem Gewölbeanlauf, ein Wappen. An der Chornordwand: Drei nimbierte männliche Heilige mit Buch in einem kastenartigen architektonischen Gehäuse, wohl Apostel. Darüber: Marienki'önung. Ikonographischeinfachste Form dieser Darstellung, auf einer breiten thronartigen Bank krönt Jesus Maria. Das Wappen ist nicht mehr lesbar. Die spärlichen Reste lassen ein nach links unten gewendetes kauerndes Tier (Löwe oder Panther?) vermuten. In der Helmzier diei linksgewendete schwarze Pferdeköpfe auf Silber. An der Chorschlußnordwand: Hl. Georg im Drachenkampf. Die Szene, in der geläufigen Ikonographie wiedergegeben, wird durch einen flachen Baldachin abgeschlossen, dessen Aufsatz — eine dreiteilige Hallenarchitektur und ein ab schließendes Häuschen — in die darüberliegende Komposition überleitet. Diese be.steht aus einem halbflgurigen .Schmerzens mann in einem Sarkophag, der unmittelbar aus der archi tektonischen Bekrönung der Georgszene herauswächst. Durchwegs einfache Secco-Technik, die obersten Schichten der Zeichnung und Farblasuren größtenteils abgefallen bzw. stark beschädigt; kleine Fehlstellen. Die sehr reduzierte Oberfläche vermittelt kaum noch einen Eindruck von der ursprünglichen Farbigkeit, die im wesentlichen aus kräftigen Ocker-, Rot-, Blau- und Grautönen bestanden haben dürfte; das Blau der Hintergründe fast völlig vergraut. Der Faltenstil (Marienkrönung), die Kostüme (Maria, Rüstung des hl. Georg) und die architektonischen Versatzstücke wei.sen auf eine Entstehungszeit im späten 14. oder frühen 15. Jh. Freilegung und Restaurierung 1959 durch Rest. W. Camx:)idell. NIEDERÖSTERREICH bearbeitet von F. Koreny und E. Lifsches-Harth DROSS (BH Krems), Schloßkapelle hl. Georg (Abb. 132) Freistehender Bau. Romanisches Langhaus, gerade schließen der zweijochiger gotischer Chor. Nicht nur der Chor, auch das Langhaus trug Malereien. Dies geht aus Freskenfragmenten über der Empore und Kesten eines patronierten Musters an der Triumphbogenstirn hervor. Während im Langhaus von der mittelalterlichen Ausstattung nui* noch Spuren nachweisbar sind, hat sich der Fresken schmuck des Chores fast zur Gänze erhalten (Abb. 185). Die Tatsache, daß die Kai^elle schon im 14. Jh. kurz hinter einander zweimal ausgemalt wurde, wobei Teile der nur wenig älteren Schicht wieder Verwendung fanden oder überdeckt wurden, erschwert die Untersuchung der thematisch sehr ver schiedenartigen Wandbilder, da an einigen Stellen die Schichten nebeneinander liegen oder aus dem Grund durchwachsen (z. B.: Südwand, 2. Joch). Nord wand, 1. Joch: Katharinenlegende (1). Stark abgerieben, oberste Schicht verloren. Untermalung und stellenweise Konturen erhalten. Das ganze untere Wandfeld - bis zur Höhe der Gewölbeansätze - wurde (in der Barockzeit?) beim Ausbrechen eines Durchganges zerstört. Die einzelnen Episoden sind nicht kontinuierlich angeordnet, sondern bilden eine durch die verschieden große Darstellung und durch Niveauverschiebimgen einzelner Szenen ineinander verschach telte Erzählung der Legende. Rechts wird die Heilige dem Kaiser Maxentius vorgeführt, in der Mitte ist die Geißelung dargestellt, darüber Katharina im Kerker. Links kniet sie vor dem Rad, das ein herabschwebender Engel zerstört. Darunter die Enthauptung der Heiligen. Fehlstellen am unteren Rand verputzt. Ältere Ausstattungsschicht., 1. Viertel des 14. Jhs. Nord wand, 2. Joch: Durch ein Fenster geteilt. Der größte Teil der Malereien ist zerstört. Die Reste lassen erkennen, daß
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