8T. ULRICH a. cl. Goding (BH Wolfsberg), Pfarrkirche Urkundlich 1313; barockisiertes Schiff und einjochigor kreuzrippengewölbter Chor. Chor, Nordwand: Oberer und unterer Rand einer ursprüng lich die ganze Wand einnehmenden Komposition eines „Lebenden Kreuzes"'. Unten ist neben dem Rest einer groß formatigen Figur in der linken Bildhälfte (Ecclesia?) noch die aus dem Kreuzfuß wachsende Hand, die mit einem Hammer das Tor zum Limbus aufschlägt, zu sehen; oben ist die Endi gung einer über die ganze Breite reichenden Architektur aus nehmbar und daraus hervorschauend links Gottvater, rechts Engel mit Musikinstrumenten und eine Reihe betender Seliger. Die verschiedenen Spruchbänder nicht mehr lesbarL Chor, Südwand: Fragment eines kleineren Bildfeldes (Breite 140 cm) mit spärlichen Resten einer hl. Katharina (?). Darunter die Stiftungsinschrift: das * gemel • hat • lassen • malen • hans • vogan • die • ceit • vi.e. . . Chorschluß, Südwand: Im Bogenfeld, von einem schablonierten Ornamentband eingefaßt, hl. Georg im Drachenkampf (Abb. 175). Darunter kleines Stifterpaar mit Bittinschrift. Erhaltungszustand: Einige Fehlstellen und stärker verwetzte Partien, ansonsten verhältnismäßig intakte Oberfläche. Helle Farbigkeit, vorwiegend in Ocker, Hellgrau, Rot- und Blautönen. Ob die beiden Fragmente und der Drachenkampf aus der selben Werkstätte stammen, ist wegen des schlechten Erhal tungszustands der ersteren nicht mehr eindeutig feststellbar, aber sehr wahrscheinlich. Was die Georgsszene betrifft, so steht diese sowohl ikonographisch als auch stilistisch in un mittelbarer Beziehung zu den bekannten Werken der Villacher Werkstätte. Im Vergleich mit der fast identischen Darstellung in der Pfarrkirche von St. Gandolf^ wirkt das neu aufgefundene Bild aber nicht nur präziser und plastischer in den Einzel formen, sondern auch spannungsreicher und dynamischer in der Komposition, so daß man seine Entstehungszeit wohl vor dem schon etwas ausgeschriebeneren Gegenstück in St. Gandolf wird ansetzen müssen. Um 1430/40. Freigelegt und restauriert 1969 von Rest. W. Campidell. ^ Soweit die spärlichen Reste eine Beurteilung erlauben, dürfte die Komposition ungefähr dem Fresko desselben Themas in der Katharinenkapelle von Lindav (Istrien) entsprochen haben. Vgl. aber auch die gleiche Darstellung des Thomas von Villach in der Pfarrkirche von Thörl. (Siehe R. L. Füglister, Das le bende Kreuz, Einsiodeln 1964, S. 24 und 43 ff., Abb. III und X.) ^ FrodI, Gotische Wandmalerei, S. 88f., Taf. 42. ST. VEIT an der Glan, Stadtpfarrkirche Pfeilerbasilika des frühen 13. Jhs., im 15. Jh. eingewölbt, er weitert und verändert. Hinter dem Altar im südlichen Seitenschiff kamen 1959 mehrere zusammengehörige Wandmalereireste zutage, die abgenommen und an die Chornordwand übertragen wurden^. 1. Annähernd quadratisches, vertikal geteiltes Bildfeld (ca. 135 X 125 cm): darin, von einem rot-grünen Streifen und einem schabloniertem Ornamentband gerahmt, links: Marter ^ Die südliche Nebenapside wurde wegen eines Sakristei anbaues .schon um 1400 beseitigt; siehe Ginhart (s. Literatur) S. 665. 11^ 175. St. Ulrich a. d. Goding, Pfarrkirche; Chor, hl. Georg im Kampf mit dem Drachen; 2. Viertel des 15. Jhs. des hl. Achatius und seiner Gefährten; rechts: segnender Christus auf dem Regenbogen, darunter Johannes d. T. und Johannes Ev. (?)^. 2. Antonius Eremita (ca. 220 X 120 cm; Abb. 176, 177). Fast lebensgroße Standfigur, von einem marmorierten Rundstab mit einer Bandspirale eingefaßt^. 3. Hochrechteckiges Bildfeld (ca. 220 x 150 cm): Fragment (unterer Teil) einer thronenden Madonna, flankiert von einem Stifterpaar; hinter dem Stifter auf der linken Seite der hl. Wolfgang. Breites Rahmenband aus einem schablonierten, von Scheiben unterbrochenen Maßwerkmuster. In der linken unteren Ecke Wappen mit Heimzier: zwei goldene, schräg ge kreuzte Spießendigungen in Rot. Anstelle der unteren Rah mung die Inschrift: hoc • opus • fecti 'fr assimfus) • hohe(n)aster • srh (?) • an(no) M° CGCC° VI° * est • vigilia • asu{mptio)nis • marie Farbigkeit: vorwiegend Ocker- und Rottöne, daneben auch sparsam Grün; das Hintergrundblau ist völlig vergraut. Erhaltungszustand: unterschiedlich, Partien mit verhältnis mäßig intakter Oberfläche wechseln mit stark verwetzten Stellen; mehrere kleine Fehlstellen sowie (eingetönte) Aufspitz löcher. Das in der Inschrift angegebene Datum von 1406 ist wohl für alle drei Bildfelder verbindlich. Freilegung, Abnahme, Übertragung und Restaurierung 1959 durch Prof. Dr. F. Walliser. Literatur: K. Ginhart in: Reclams Kunstführer, Österreich, Bd. II, Stuttgart 1961, S. 666. 2 So bei Ginhart, a. a. O.; bei der sehr schlecht erhaltenen Figur außer den Spuren eines Märtyrerzweiges in der Rechten kein Attribut mehr ausnehmbar. 3 Die bei der Abnahme zutage gekommene Sinopia dieser Darstellung verblieb in situ.
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