darüber an der Nordseite hl. Nikolaus, an der Südseite hl. Erasmus. Rahmenstreifen mit zarter Blattranke. Stark beschädigte Seoco-Malerei. Einfache Farbigkeit, be stehend aus mehreren Rottönen mit aufgesetztem Weiß und Schwarz. Der Figurenstil läßt trotz der altertümlichen Baldachine auf eine Entstehungszeit gegen die Mitte des 14. Jhs. schließen. Freigelegt 1959/60 von Rest. L. Arnold jun. ST. LORENZEN am Johannserberg (BH St. Veit a. d. Glan), Filialkirche Kleiner romanischer Bau mit fiachgedecktem Schiff rmd halbkreisförmiger, etwas jüngerer Apsis^. Schiff; An der östlichen Hälfte von Nord- und Südwand sowie an der Triumphbogenwand verschiedene, zum Teil übereinanderliegende Wandmalereireste. Die älteste, am umfangreichsten erhaltene Schichte bedeckt die Schiffwände. Gegen Westen durch ein breites vertikales Ornamentband abgeschlossen, ist die Wandfläche hier in drei Zonen unterteilt: zwei Standfigurenreihen und dazwischen eine Folge von aneinandergereihten Medaillons mit Halbfiguren (Abb. 170). Von den Standfiguren der unteren Zone sind nur zwei Oberteile an der Nordwand (ein Krieger mit Schwert sowie eine Figur mit Krone und Zepter), von der oberen an beiden Wänden nur Reste des Untergewandes und die Füße mehierer Figuren erhalten. In den vier noch lesbaren Medaillons Halbfiguren hl. Bischöfe; in der Rahmung Inschriftenreste. An der Triumphbogenwand gehören zu dieser Schichte neben kleineren Resten ohne Zusammenhang ein Stück Vorhang in der Sockelzone und zusätzlich vielleicht auch das kleine Medaillon mit dem Brustbild des segnenden Christus^. Einfache, fast primitive Malerei in Ocker, Rotbraun und Schwarz auf einem groben, rauhen Wandbewurf. Um 1200. Auf dieser ersten Schicht liegt an der Triumphbogenwand über dem genarmten Medaillon eine mehr als doppelt so große Mandorla mit einem thronenden Christus^. Die stark zerstörte, im Detail nicht mehr erhaltene Darstellung dürfte wohl aus der 2. Hälfte des 14. Jhs. stammen. Eine dritte Schichte bedeuten die Reste einer Laurentius marter unmittelbar über dem Triumphbogen. Sie dürfte, nach den großformatigen Fragmenten (der auf dem Rost liegenden Figur mit Blasbälgen zu beiden Seiten) zu schließen, ursprüng lich wohl die gesamte Triumphbogenwand bedeckt haben und auch noch im späten 14. Jh. entstanden sein. Apsis, Nord wand: Unmittelbar an das Ostfenster an schließend kleines, von einfachen Farbstreifen eingefaßtes Bildfeld (110 X 120 cm): thronende Madonna mit Kind und hl. Katharina. Am linken Bildrand kniendes Stifterpaar mit Schriftband: VOTO ■ A VDIT ■ IS ■ UT .. . Erhalten sind nur Teile der Vorzeichnung und stellenweise die Untermalung (roter Mantel der Madonna). Die Farbigkeit scheint auch hier auf Rot, Ocker und Schwarz beschränkt gewesen zu sein. Erste Hälfte des 14. Jhs. Freigelegt und restauriert 1965-1967 von Rest. W. Campidell. ST. MICHAEL (BH Wolfsberg), Pfarrkirche Urkundlich 1228. Gotischer Bau mit barockisiertem Schiff und netzgewölbtem Chor. An der Nordwand des Schiffes in der Höhe der später ein gezogenen Orgelempore Rest eines an der Unterseite be schnittenen Bildstreifens (260 X 100 cm). Darin von links nach rechts: eine weibliche Heilige sowie die Fragmente zweier Passionsszenen: Ölberg und Judaskuß (Abb. 172). Vom oberen Abschluß ist noch ein Stück eines Rahmenbandes mit einem maßwerkähnlichen Ornament erhalten. An der rechten Seite außerdem noch der Rest eines darüberliegenden jüngeren Freskos mit drei wohl zu einer szenischen Darstellung gehörigen Frauenköpfen. Erhaltungszustand: Stellenweise stark beschädigte und ver wetzte Oberfläche, größere Fehlstellen. In der Farbigkeit dominieren jetzt die roten und blauen (stark vergrauten) Hintergründe vor den wie kolorierte Zeichnungen (vorwiegend in Ocker und Grün) wirkenden Figuren. Der umfangreichere ältere Bestand dürfte aus der Mitte des 14. Jhs., der jüngere aus dem zweiten Viertel des 15. Jhs. stammen. Freigelegt und restamiert 1967 von Rest. W. Campidell. ' Die jetzt vorhandene Apsis kann nicht aus der Zeit des Langhauses stammen, da ein kleines, unter der Malerei der Triumphbogenwand befindliches und daher wohl ursprüng liches Rundfenster mit seinem unteren Rand fast in den jetzigen Triumphbogen einschneidet. An der Außenseite ist überdies eine deutliche Baufuge zwischen Apsis und Langhaus zu sehen. ^ Da dieses sich durch eine feinere, andersfarbige (Rot statt Schwarz) Zeichmmg von den anderen Darstellungen der ersten Schichte abhebt, könnte es auch einer jüngeren Ausstattung angehören, die zwischen der ersten und jener, zu der die Mandorla mit dem thronenden Christus gehört, liegt, ä Für die Beantwortung der nicht ganz eindeutig zu lösenden Frage, welcher Schichte die beiden Christusdarstellungen angehören, ist das erwähnte vermauerte Rundfenster in der Triumphbogenwand insoferne ein Hinweis, als die größere Mandorla keine Rücksicht auf das Fenster nimmt, dieses also schon vermauert gewesen sein muß. Ein weiteres Argument für eine jüngere Entstehungszeit dieser Darstellung ist natürlich auch die Tatsache, daß sie über die Höhe der ersten Malschichte hinausreicht. ST. MICHAEL (BH Wolfsberg), Kloster Himmelau, Kapelle Sterngewölbte spätgotische Kapelle im südöstlichen Rund turm der ehemaligen Wasserburg^. Nordost-, Ost- und Südostwand: In der Höhe der Fensterzone Reste einer Darstellung der vierzehn Nothelfer. Zehn der Figuren sind vollständig, zwei weitere in erkenn baren Fragmenten erhalten. Der schmale Bildstreifen wird durch die Dienste bzw. die Gewölbeanläufe in einzelne, für sich gerahmte Felder unterteilt, die zum Teil durch später ausgebrochene bzw. vergrößerte Fenster beschnitten sind. Die Rahmung bildet ein Rankenstab zwischen schmalen Rand streifen. Im unteren Abschluß anstelle des Rankenstabes ^ Die seit 1289 genannte, im wesentlichen aus dem 16. Jh. stammende Anlage dient seit 1902 als Karmeliterinnenkloster. Die ehemalige Schloßkapelle hl. Michael wird jetzt als Haus kapelle (hl. Nepomuk) verwendet. 19 Denkmalpflege
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