Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

OBERVELLACH hl. Martin (BH Spittal a. d. Drau), Pfarrkirche Einheitlicher spätgotischer Bau von 1509-1514. Chor, außen, Südwand: Hl. Christopherus. Die äußerst monumentale Darstellung (1220 x 420 cm) füllt die gesamte Südwand des ersten Joches. Das Christkind auf der Schulter des Riesen hält eine Weltkugel mit einer reizvollen Darstellung einer großen Burganlage sowie auch ein Spruchband mit der Inschrift: [Ego + sum]+a -f +o -h prindpiu +ßnis+ Das von einem schwarzroten Rahmenstreifen eingefaßte Bild feld weist etliche Fehlstellen sowie starke Feuchtigkeits schäden im unteren Teil auf. Die verhältnismäßig gut erhaltene obere Hälfte der Darstellung zeigt eine ausgeglichene Farbigkeit in Ocker, Rot und Grün, das Hintergrundblau ist vergraut. Die Datierung ist durch die Bauzeit des Chores gegeben. Freigelegt und restauriert 1969 von Rest. W. Campidell. k 165. Pöckau, Filialkirche; Triumphbogenwand, Dekoration in der Art eines spätgotischen Flügelaltars; um 1500 PÖCKAU (BH Villach), Filialkirche hl. Ruprecht Kleine, einfache Dorfkirche mit flachgedecktem Schiff und kreuzrippengewölbtem Chor. Triumphbogenwand: Über die ganze Breite (ca. 720 cm) in symmetrischer Komposition eine mehrteilige Bilderfolge in der Art eines gemalten Flügelaltares (Abb. 165). Der — durch die architektonischen Gegebenheiten bedingt — im Maßstab etwas verkleinerte Mittelteil und die beiden Flügel sind von profilierten Rahmen eingefaßt, wie sie für derartige Altäre charakteristisch sind, die beiden Schreinwächter stehen auf gemalten Konsolen, umgeben vom Rankenwerk der seitlichen Wangen. Im Mittelteil (Schrein): Kreuzigung mit Maria und Johannes, und zwar ein plastischer Kruzifixus (Holz) mit gemalten Assistenzflguren^. Die ,,Flügel" sind horizontal geteilt. Im linken i.st in der oberen Hälfte die Verkündigimg dargestellt, darunter die Heiligen Valentin (Abb. 166), Dorothea und der Evangelist ^ Das jetzt vorhandene Kruzifix ist zwar nicht zugehörig, die Komposition ist aber auf ein plastisches Bildwerk dieser Ai't angelegt. Lukas. In einem Schi-iftband unter dem Bildrand Teile der Namensinschriften. Im rechten ,,Flügel" an entsprechender Stelle Christus am Ölberg (Abb. 167) sowie der Evangelist Markus, eine Madonna mit Kind und eine nicht eindeutig identifizierbare weibliche Heilige. Als Schreinwächter fimgieren, der üblichen Ikonographie folgend, die Heiligen Florian und Georg. Erhaltungszu.stand: verhältni.smäßig gut. Wenige (z.T. ein getönte) Fehlstellen (vor allem an den Rändern und in der Kreuzigung); die Oberfläche ist darüber hinaus wohl auch verschiedentlich stark verwetzt, daneben gibt es aber auch eine ganze Reihe selten intakter Partien (siehe z. B. heiliger Valentin, Verkündigung, Ölberg). Farbigkeit: Der heutige Gesamteindruck etwas verfälschend, da das Blau der braun untermalten Hintergründe durchwegs verloren ist und dadurch die Rottöne ein starkes Übergewicht bekommen haben. In den Figuren sind neben Rot gleichmäßig Grün (z. T. in Ocker untermalt), Ocker und helles Violett verwendet. Kräftige Weißhöhungen (siehe z. B. Verkündi gungsengel) und plastisch ornamentierte Nimben.

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