Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

163,164. Neuhaus bei Völker markt, Pfarrkirche, Schiff; oben: Zug der Heiligen Drei Könige, Ausschnitt; unten: Detail, Kopf des dritten Kö nigs; 2. Viertel des 15. Jhs. JW ' "'U die Orgelempore teilweise verdeckt. Üppiger breiter Rahmen aus symmetrischem, von bunten Scheiben unterbrochenem Rankenwerk. Von der Darstellung ist nur der linke Teil, zwei reitende Könige mit großem Gefolge vor einer gebirgigen Landschaft, einigermaßen erhalten. Die rechte Hälfte mit der Anbetungsgruppe und der Hl. Familie bis auf den Kopf Mariae fast völlig verloren. Durch mehr oder weniger großen Substanzverlust ist auch die Oberflächenerscheinung der erhaltenen Partien stark beein trächtigt. Vielfältige Rot-, Ocker- und Grüntöne lassen aber zusammen mit plastisch behandelten Teilen (Kronen, Agraffen, Nimben) und Resten von Silberauflagen (an Pokal und Füll horn) auf eine ursprünglich reiche Farbigkeit und auf kostbare Oberflächengestaltung schließen. Die Komposition des Königszuges entspricht in ihrer Anlage und im Figurenstil wohl dem in der ersten Hälfte des 15. Jhs. in Kärnten verbreiteten Typus, geht aber sowohl durch ihren lebendigeren Aufbau und die differenziertere Haumauffassung als auch durch die flüssigere, ausdrucksstärkere Zeichnung über die gleichzeitigen damit vergleichbaren Darstellungen hinaus^. Qualitätvolles Werk aus dem 2. Viertel des 15. Jhs. 2. Triumphbogen, nördliche Leibung: Hl. Florian. Hochrechteckiges durch einen einfachen Randstreifen ein gefaßtes Bildfeld (135 x 85 cm). Rechts von dem gerüsteten Heiligen, der das Wasserschaff in der erhobenen Rechten hält, eine brennende Stadt mit einer kleinen betenden Figur (wohl Stifterbild) auf einem Turm. Das nur einige stärker verwetzte Stellen aufweisende Fresko ist ganz in Rot- und Ockertönen gehalten. Um die Mitte des 15. Jhs. ^ Vgl. z. B. den motivisch verwandten Drei-Königs-Zug an der Chornordwand von Maria Saal von 1435 (Frodl, Gotische Wandmalerei, S. 83f., Färbt. XII) oder die aus der Produktion der Villacher Werkstätte erhaltenen Vergleichsbeispiele, wie z. B. St. Gandolf (Frodl, a. a. O., S. 88f., Taf. 39). 3. Chor, Nord- und südöstliche Schrägwand: Zwei Medaillons (Durchmesser 70 cm) mit Halbfiguren der Apostel Bartholomäus und Paulus als Reste einer vollständigen Apostelreihe. Oberfläche einigermaßen vollständig, aber mit größeren ver wetzten Stellen erhalten. Kräftige Zeichnung und Farbigkeit in verschiedenem Rot, Ocker und hellem Grün; das Hintergrundblau ist vergraut. Die beiden Halbfiguren zeigen die charakteristische Hand schrift des Einersdorfer Meisters^. Um 1400. Freigelegt und restauriert 1961 von Rest. W. Campidell. 2 Siehe auch die gleichartigen von derselben Hand stammen den Apostelmedaillons in Rinkolach, S. 142f. mm JfPB

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