Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

159. Hermagor, Pfarrkirche; Chor, Apostelreihe, hl. Matthäus und hl. Bartholomäus; Ende des 14. Jhs. .\r ^ MS 1 fil¥ Erhaltimgszustand: durchwegs verhältnismäßig stark be schädigte und verwetzte Oberfläche. Relativ am besten er halten sind noch die Medaillons im zweiten und dritten Mittelschiffj och. Farbigkeit: Medaillons und Schlußsteine von ocker und grünen Streifen eingefaßt. Die Wappen und figuralen Dar stellungen in kräftigen Farben der üblichen Palette, durch gehend blauer Hintergrund. Sowohl die Art der Gewölbedekoration mit den vertieften Vierpässen als auch der Stil der Darstellungen im einzelnen weisen auf eine tirolische (Pustertaler) Werkstätte. Die Malereien sind wohl im Zuge der Neuadaptierung der Kirche in der Zeit von 1478-1485 entstanden. Chor, Südwand, zweites Joch: Neben dem Eingang in die südliche Seitenkapelle Fragment eines einzelnen Bild feldes (120 x 100 cm) mit einer Szene aus einer Heiligen legende. Erhalten ist nur die linke obere Ecke der ursprünglich großformatigen Darstellung sowie ein Stück des profilierten, mit geometrischen Feldern und Maßwerkformen ornamen tierten Rahmens. Der Heilige beugt sich, die Wandlung vollziehend, über den Altar, hinter ihm steht ein gerüsteter Scherge (ausnehmbar ist noch die Hand sowie ein Stück des Brustpanzers), der ihn ergreift und mit dem Schwert er mordet. Erhaltungszustand: mehrere Fehlstellen, ansonsten aber einigermaßen intakte Oberfläche. Die Farbigkeit besteht vorwiegend aus Rottönen, daneben etwas vergrautes Blau. Der Stil der schweren massigen Figur hängt zwar nicht unmittelbar mit der Gewölbedekoration im Schiff zusammen, das Fragment dürfte aber ebenfalls aus einer tirolischen Werk stätte und aus der Zeit der Neuweihe der Kirche stammen.

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