pleban ve / hic deii' adorat Der Anordnung der Bildfelder nach könnte der hinter dem Stifter stehende Stephanus seinen Patron darstellen. Pantokrator (12). Die zentrale, im Maßstab gegenüber den anderen Bildkompositionen stark vergrößerte Halbfigur Christi mit Buch und Segensgestus ist auch durch ein etwas auf wendigeres ornamentales Rahmenband hervorgehoben. Einiger maßen intakt erhaltene Oberfläche. An den unteren, etwas ge schwungenen Bildrand anschließend und darüber hinausgehend ein (dem Bogen der ehemaligen Apsidenöffnung folgender) Schriftstreifen: . . .e • filii • vivi • dei * misserere • mei • anno • d(omi)ni * • C(7C° • LXX • simo • XVI •. . .Die beiderseits fragmentierte Inschrift dürfte ursprünglich bis in das Stifter bild (11) gereicht und sich sinngemäß auf dieses bezogen haben. Verkündigung (13; Abb. 151). Maria und der Erzengel vor einer den ganzen Hintergrund ausfüllenden Architekturkulisse, die bei der Muttergottes baldachinartig geöffnet ist und mit den stufenförmig übereinandergesetzten Löwengehäusen auf den Thron Salomonis verweisen soll. Über dem fassadenartigen Prospekt hinter dem Verkündigungsengel Gottvater, die Taube des Heiligen Geistes sendend. Hl. Dorothea (14). Die nur im oberen Drittel einigermaßen er haltene Figur stellt — der Gesamtkomposition nach ein Gegen stück zum hl. Stephanus - wohl die Patronin einer verlorenen Stifterin dar. Im hochrechteckigen Rahmen Reste einer Um schrift: . . . (D)orothea • cristo • grata. . . Kniendes Stifterpaar (15). Ähnlich der analogen Darstellung an der Nordwand (4) als kleines Bildfeld unter die Verkündigung gesetzt. Stark fragmentiert, die zugehörige Inschrift nicht mehilesbar. Standfiguren mehrerer Heiliger (16); von links nach rechts: hl. Katharina, hl. Bischof sowie die Heiligen Erasmus, Wolf gang und Sigismund. Zwischen dem Bodenstreifen und dem darunterliegenden marmorierten Sockel Reste der Namens inschriften. Stellenweise stark verwetzte Oberfläche, im unteren Teil außerdem große Fehlstelle durch das vergrößerte Fenster. Kniender Stifter (17). Kleines, außerordentlich flüssig gezeich netes, auf die darüberliegenden Heiligenfiguren sich beziehen des Figürchen. Inschriftrest: .archid. . .■*. Vermählung Mariae (18; Abb. 150). VieLfigurige symmetrische Komposition vor einem wie im Schnitt dargestellten dreischiffigen Kirchenprospekt. Im unteren Teil stärker verwetzt und größere Fehlstellen. Die farbige Erscheinung dieser Ausstattung wird durch den weitgehenden Verlust der obersten Farbschichten, der fast alle Darstellungen gleicherweise betrifft, beeinträchtigt. Nur wenige Stellen lassen die ursprüngliche Farbigkeit, eine aus geglichene, vorwiegend helle Palette in mehreren Rottönen, Ocker, Grün und etwas Blau noch erkennen. Die Datierung des Zyklus ist durch die in der Inschrift an der Ostwand erhaltene Jahi'eszahl ]37Ö gegeben. Der Stil der meisten Darstellungen (siehe besonders den Pantokrator, die Vermählung Mariae oder auch die architektonischen Versatz stücke) setzt die Kenntnis jener trecentesken Formulierungen, wie sie ab der Jahrhundertmitte in Kärnten durch friulanisch- ® Die auf die Jahreszahl 1370 folgende Zahl XVI dürfte als Rest einer folgenden genaueren Datumsangabe anzusehen sein. ^ Da es sich bei dem Dargestellten um einen Geistlichen handelt, wohl archid (iaconus). 152. Griffen, Stift, Alto Pfarrkirche; Blick von Osten in das Chorturmjoch oberitalienische Wanderkünstler Verbreitung finden, voraus, ihre etwas naive schematische Anwendung läßt aber eher auf einen heimischen Künstler schließen, der sich dieses modernen Vokabulars bediente. Im ganzen liegt der Reiz dieser Bilder folge woniger im malerischen Detail als vielmehr im lebendigen erzählerischen Charakter der einzelnen Szenen. Eine gewisse Uneinheitlichkeit im Stilbild (siehe etwa die etwas abweichende Kreuzigung) wird man eher auf verschiedene Herkunft des Vorlagenmaterials als auf verschiedene Werkstätten bzw. eine zeitliche Differenz in der Ausführung zurückführen können. Freigelegt und restauriert 1961/62 von akad. Rest. L. Peyscha. GRIFFEN, STIFT (BH Völkermarkt), Alte Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Urkundlich 1235. Romanischer Bau mit Ostturm; Chor aus dem 14. Jh., das Schiff im späten 15. oder frühen 16. Jh. ver ändert. Chorquadrat: Im östlichen Bogen des tonnengewölbten Chor türm j oches Reste einer spätromanischen Ausmalung (Abb. 152). In der Bogenleibung an der Nordseite eine Kreuzi-
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