Gewölbedienst anstoßende Bildfeld zerfällt in zwei Teile: Rechts befindet sich das - teilweise durch ein schabloniertes Band gerahmte — Hauptbild mit der auf einem baldachinartig überdeckten Thron sitzenden Gruppe hl. Anna und Maria mit dem Jesusknaben auf dem Schoß; daran schließen links, bis zur halben Höhe des Hauptbildes reichend, zwei Bildstreifen mit der Stifterfamilie an (im unteren ein Mann, zwei Frauen, ein Mönch und eine nicht mehr lesbare Figur; darüber die Kinder, und zwar zwei Mädchen und drei Knaben). Fast zur Gänze stark verwetzt; nur der Oberkörper und das Gesicht der hl. Anna geben die ui'sprüngliche Oberflächen erscheinung - eine kräftige, etwas derbe Zeichnung über dün nen, vorwiegend aus Ocker, Rot und Grün bestehenden Farb lasuren — einigermaßen wieder. Gewölbe: Die Rippen im Gewölbescheitel sind in kräftigen Farben marmoriert und werden von Ornamentstreifen be gleitet. Auf den Schlußsteinen zwei Wappen (in Blau ein silberner Adler sowie ein gespaltener Schild mit beiderseits etwas versetzten silbernen Balken in Rot) und ein Ohristushaupt. Sowohl die Darstellung der hl. Anna Selbdritt als auch die Gewölbedekoration gehören unmittelbar zu den seit 1913 be kannten Wandmalereien an Süd- und Nordwand des Chores^. Um 1400. Freigelegt und restauriert 1963 von Rest. W. Campidell. ^ Frodl, Gotische Wandmalerei, S. 77f., Taf. 20, 21; H. Hutter, Italienische Einflüsse auf die Wandmalerei in Österreich im vierzehnten Jahi-hundert, phil. Diss., Wien 1958, S. lOOf. Zu den weiteren neu entdeckten Wandmalereien des ,,Einersdorfer Meisters" siehe S. 139, 143 und 1831f. EMMERSDORF im Gailtal {BH Villach), Filialkirche hl. Mittelalterlicher, aber weitgehend barockisierter Bau. An der nördlichen Triumphbogenwand (durch einen Seitenaltar völlig verdeckt) kleines Fragment aus einem Jüngsten Gericht (Engel, Auferstehende, Verdammte). Ende des 15. Jhs. Freigelegt und restauriert 1965 von Rest. W. Campidell. FEISTRITZ ob Grades (BH St. Veit an der Glan), Pfarrkirche hl. Martin Mittelalterliches flachgedecktes Schiff, spätgotischer Chor. Langhaus, außen, Südwand: Fast über die ganze Höhe reichendes, von einem Rankenstab eingefaßtes Bildfeld mit hl. Christopherus. Oberfläche in der oberen Hälfte verhältnismäßig intakt, im unteren Teil stark abgewittert. Um 1480-1490. Freigelegt und restauriert 1948 bzw. 1957 von Prof. Dr. F. Walliser. FEISTRITZ ob Grades (BH St. Veit a. d. Glan), Karner Kleiner flachgedeckter sechseckiger Bau mit halbrunder Altarnische in der Ostwand. Komplett erhaltene umfangreiche Wandmalerei-Ausstattung, die über einem schmalen Vorhangstreifen die obere Hälfte der Wände und die Altarnische überzieht (Abb. 133, 147). Ein durchgehendes horizontales Ornamentband trennt die Wand flächen in zwei Zonen, die wiederum verschiedentlich dm'ch einfache Streifen in einzelne Bildfelder unterteilt sind. Darin bzw. auch in ungeteilter Aufeinanderfolge sind dargestellt: eine Passion Christi, Szenen aus dem Leben der hl. Katharina, mehrere Marienszenen sowie ein Jüngstes Gericht. Zwischen den einzelnen Szenen und in den Fensterleibungen Einzel darstellungen verschiedener Heiliger, ein Schmerzensmann sowie das Opfer Kains und Abels. Die Passion beginnt an der Südostwand in der oberen Zone und setzt sich im Uhrzeigersinn bis zur Nordostwand fort: Abendmahl (1), Fußwaschung (6), Christus am Ölberg (8), Judaskuß und Gefangennahme Christi (9), Christus vor Pilatus (10), Christus wird seiner Kleider beraubt (15), Geißelimg (16), Dornenkrönung (17), Kreuztragimg (23), Chi'istus wird ans Kreuz genagelt (24), Kreuzigung mit Maria, Johannes, den beiden Schachern und dem guten Hauptmann (27), Kreuz abnahme und Beweinung (28), Grablegung (29), Christus in der Vorhölle (30), Auferstehung (26), Himmelfahrt (31), Aus sendung des Heiligen Geistes (32) (Abb. 133). Die Szenen aus dem Leben der hl. Katharina beginnen in der unteren Zone der Südwestwand mit der Darstellung der 9 10 15 16 17 27 28 29 ~T7\ A A 2 3 4 5 7 n 12 13 14 18 19 20 21 22 25 26 30 31 32 33 J35 37 39 36 147. Feistritz ob Grades, Karner; Wandabwicklung
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