Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

darüber hinaus durch Verwetzungen, kleinere Fehlstellen und (eingetönte) Aufspitzlöcher beschädigt. Die ursprüngliche Farbigkeit ist nach den geringen Farbspuren kaum noch vorstellbar. Neben der roten Vorzeichnung finden sich nur Reste von Ocker, Rot und Blau. 3. Chorquadrat und Apsis: Die Wände und die Gewölbe des Chorraumes waren ursprünglich vollständig mit Malereien ausgestattet. Von dieser umfangreichen Dekoration sind größere Teile in dmchwegs sehr reduzierter Form erhalten geblieben. Chorquadrat; Im oberen Teil von Nord- und Südwand finden sich verschiedene Fragmente einer Kindheitsgeschichte und Passion Christi sowie eine Einzeldarstellung. Die Bogenfelder werden von breiten Rahmenstreifen aus Ranken- und Zackenbändern eingefaßt und sind durch mehrteilige Streifen horizontal unterteilt. An der Nordwand im unteren Streifen stark fragmentiert: Judaskuß (Abb. 142), Geißelung und Kreuztragung. Über der zumindest in den Köpfen noch einigermaßen erhaltenen Szene des Judaskusses die Inschriftreste: -\-HIC ' OSCULAT . . . Die Kreuztragung ist — in etwas kleinerem Figurenmaßstab — ganz in die Ecke unter die plumpe Konsole des Gewölbe anlaufes gezwängt. Die Reste im oberen Bildstreifen sind nicht mehr lesbar (neben dem Palmettenbaum auf der i'echten Seite vermeint man den oberen Teil einer Marienki'önung zu erkennen). Die Südwand war ursprünglich durch eine wohl dreiteilige Fenstergruppe (von den beiden unteren sind Teile der Leibung und der ornamentalen Einfassung noch erhalten) gegliedert. Links vom oberen Fenster befand sich die Geburt Christi, rechts die Anbetung der Könige. Beide Szenen sind durch den Ausbruch der neuromanischen Fenstergruppe bis auf einen schmalen Randstreifen zerstört. Unter der Gebui't die Inschriftreste Genuit puerperfaj . . ., unter der nur noch aus den Kronen der Könige erschließbaren Anbetungsszene . . . (lomini . . . Zu Seiten der unteren Fenster links stark fragmentierte Stand figur des hl. Erasmus (?) mit einem nicht mehr lesbaren Schriftband in der rechten Hand. Im Bogen der einfachen Ai'kadenrahmung die Schriftreste S ' . . ERASMUS • MR. Neben dem rechten unteren Fenster die vollständigste Dar stellung an dieser Wand, eine Auferstehung Christi. Gewölbe: Im Gegensatz zu den außerordentlich stark fragmentierten Malereien an den Wänden des Chorquadrates ist die Gewölbedekoration einigermaßen vollständig erhalten. Dargestellt sind die vier Evangelistensymbole und das Lamm Gottes (Abb. 140). Der ornamentale Rahmenapparat besteht aus Zackenbändern und steifen geraden bzw. fiechtbandartig verschlungenen Rankenstäben mit großen und kleinen Blättern; diese überziehen die breiten Bandrippen, welche überdies von schmalen Perlbändern begleitet werden. Die Evangelistensjunbole - menschliche Halbfiguren mit den ent sprechenden Tierköpfen - füllen die Gewölbekappen nahezu aus. In die freibleibenden Eckzwickel sind Wolkenbänder bzw. stilisierte Bäumchen gesetzt. Die Evangelistensymbole halten Spruchbänder mit den Namensinschriften und aufgeschla- 'iTt i(V'ft i M m 140. Berg, Pfarrkirche; Chorquadrat, Gewölbe, Evangelistensymbole, Ausschnitt; Ende des 13. Jhs.

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