'iIIk' mmi D i-j ^ I ■t'l '-■ >!« r'^Tr #1 - ■ ^•l,,-. m0-''' ■ ' : 'fi \| - •' I i • • I 133. Feistritz ob Grades, Karner; Blick gegen Nordosten; Wand dekoration aus der Mitte des 14. Jhs. 134. Gmünd, Karner; Blick gegen Nordosten; Wand malereien um 1370 diese Grundtendenzen in den Alpenländern waren, mag durch zwei Beispiele angedeutet werden. Das eine, die hochmittelalterlichen Malereien der Magdalenenkirche von Gschnitz, Nordtirol (Abb. 233), illustriert die Langlebigkeit früher Formen in primitivster Ausbildung. Die stehende Figur der hl. Magda lena teilt gewisse Primitivzüge mit katalonischen ,,Bauernmalereien" des frühen 12. Jahrhunderts, muß aber doch (Kostüm mit langen Ärmeln!) mindestens ans Ende des Jalrrhunderts gerückt werden. Hier ist für die archaische Haltung einfach die von der Welt abgeschlossene Lage des Alpentales ver antwortlich - der Maler dürfte ein bäuerlicher Handwerker gewesen sein, der wohl nur selten aus seinem engen Kreis hinausgekommen ist. Aber auch städtische Künstler waren, wenigstens zuzeiten, überaus konservativ, nicht aus Unfähigkeit oder Unkenntnis, sondern aus bewußtem Wollen, wie etwa Thomas von Villach, der noch gegen Ende des 15. Jahrhunderts Gestaltmaterial aus dem Trecento mit solchem aus den Welten Pisanellos und Rogiers kombinierte. Diese Grundstruktur mit ihren Fixpunkten, den Zentren erster und zweiter Ordnung, wurde nun aber mehrfach ,,gestört", das heißt wohl eigentlich belebt, durch dynamische Faktoren: große, von außen kommende Strömungen, Künstlerwanderungen, Berufungen. Die neuen Funde bestätigen manches schon Bekannte, bringen daneben aber doch auch neue Aufschlüsse. So wird es zum Beispiel immer klarer, daß der Zackenstil des 13. Jahrhunderts vom Westen her importiert ist und, wie schon W. Frodl gezeigt hat, mit der Einführung gotischer Architektur- und Dekorationsformen parallel geht. Nirgends findet sich ein Werk, das eine spontane Entwicklung des Stils in den Alpenländern vermuten ließe, vielmehr scheint sich der ,,schwere", plumj)e Stil des Jahrhundertanfangs bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus gehalten zu haben: charakteristische, wenn auch rustikale Beispiele sind die
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