131. Marz, Pfarrkirche; Tympanon dos Südporlals, 2. Viertel des 15. Jhs. übergehen und über das Ganze ein luftiger Dekor aus Ranken und Figuren emporwäclist, eine gemalte Laube von höchstem Reiz. Die Neuentdeckungen der letzten Jahre haben auch unsere Kenntnis der stilistischen Entwicklung wesentlich bereichert. An erster Stelle stehen dabei natürlich wieder die Wandmalereien des späten 11. Jahrhunderts in Lambach, aber auch sonst gibt es zahlreiche Neufunde, die unser Bild von der Entwicklung der alpen- und donauländischen Malerei bedeutend vertiefen und in vielen Fällen korri gieren; der Zuwachs ist, wie für jeden, der das Land einigermaßen kennt, zu erwarten war, am größten in den Gebieten südlich des Alpenhauptkammes; auf Kärnten mid Osttirol sowie die südliche Steier mark entfällt der bei weitem größte Anteil. Hier haben die Neuentdeckungen das Gesamtbild in viel wirkungsvollerer Art klären können als in den nördlicheren Gebieten, wo überhaupt der Nachdruck mehr auf Tafel- und Buchmalerei gelegen zu sein scheint als auf der Wandmalerei. Natürlich wirken auch Erhaltungsfaktoren mit. Klimatisches, intensivere Bautätigkeit im Barock usw., die Produktion muß in den Donauländern aber von vornherein geringer gewesen sein als im südalpinen Gebiet. Wir sind daher im Norden noch weit davon entfernt, Landschaftsstile voneinander abgrenzen und Zentren feststellen zu können, während sich im Süden schon feinere Unterscheidungen treffen lassen. Wir können in Ost- (und Süd-)Tirol und in Kärnten bereits primäre und sekundäre Zentren unterscheiden; zu den ersteren gehören etwa Brixen, das bis ins Krainische nach Osten, bis Lienz und über den Brenner (Gschnitz, 15. Jahrhundert; Abb. 234) nach Norden ausstrahlte; vielleicht auch Bozen, woher der Meister von Einersdorf (Abb. 146) stammen könnte (mit neuentdeckten Werken in Steiermark [Alten markt bei Wies, Abb. 213-226, Eibiswald, Abb. 204], und Kärnten [Neuhaus, Chor, und Rinkolach, Abb. 169]); in besonderem Maß Villach, dessen Wandmaler zwischen 1425 und 1480 das Gebiet zwischen Spittal, Laibach und Graz beherrschten. Zu den sekundären Zentren zählt etwa Lienz, wo einander als einem wichtigen Knoten- und Scheidepunkt Entwicklungsströme aus dem Pustertal mit solchen aus
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