Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

i 251. Burg Friedberg, Rittersaal, Ausschnitt aus den Wandmalereien an der Ostwand; Jagdgesell schaft zu Pferd der Leibung des Nordfensters ist die Rankenmalerei noch weit gehend erhalten. Auch Reste eines gotisch profilierten steiner nen Fensterkreuzes wurden gefunden. Schon vor Abschluß der Freilegung war es klar, daß der ganze Raum in einen repräsentativen Zustand versetzt werden mußte. Ein großer, 6 cm breiter Mauerriß in der Nordwestecke machte eine statische Untersuchung notwendig, die aber zeigte, daß die Bewegung in der Mauer zum Stillstand gekommen war. Die früheren Maßnahmen - starke Strebepfeiler an der nörd lichen und westlichen Außenwand und ältere Zuganker in der Westwand — hatten ihren Dienst getan. Allerdings wurde eine ermüdete Schließe, die etwa 25 cm über dem Fuß boden des Saales in nordsüdlicher Richtimg vor der Westwand angebracht war, entfernt und im Fußboden eine neue ein gezogen. Eine alte Holzschließe, die entlang der Nordwand im Fußboden liegt und teilweise über den Boden vorragt, wurde belassen. Nach dieser baulichen Sicherung wurde die Decke des Saales abgebeizt und instand gesetzt und der Unterzug wieder ver kleidet. Beim Abbeizen wurden in den Deckenbrettern die alten Kammzüge sichtbar, man konnte also sicher sein, die originale Decke vor sich zu haben. Die Fenster wurden er neuert und mit Rundscheiben verbleit, wobei der Sturz des nordseitigen Fensters in die alte Form gebracht wurde. Anschließend an diese baulichen Maßnahmen wurde 1968 die Freilegung der Wandmalerei fortgesetzt. Die große Qualität und ihr schlechter Zustand veranlaßten das Denkmalamt, den sehr erfahrenenRestauratorProf. Dr. F. Walliser beizuziehen. Die Restauratoren entfernten in mühevoller Kleinarbeit die noch festsitzenden Reste der Kalktünche, wobei notgedrungen ^1« I 252. Burg Friedberg, Rittersaal, Ausschnitt aus den Wand malereien an der Südwand; Darstellung einer Belagerung Friedbergs

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2