Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

Geburt Christi (7, 8) — sind unter einer gemeinsamen, axial gesehenen Architekturbekrönung in einem Bildfeld (303 mal 283 cm) zusammengefaßt. Oben und vor allem rechts unten, in der ,,Geburt", große Fehlstelle. Binnenzeichnung und Lasuren sind verloren, der Farbcharakter (sehr bunt, auch in der Architektur) hingegen erhalten. Nordöstliche Schräge: Dekoration bis auf den Rest einer Zinnenmauer oberhalb des Fensters verloren. Ostwand: Rechts und links des Fensters je ein kniender geistlicher Stifter mit (unleserlichem) Spruchband (9, 10); entlang der Gewölbeansätze ebenfalls Inschriften, von denen nur noch einzelne Buchstaben lesbar sind; unter dem rechten Stifter: LVCI (?) ■ VICARIO Besonders im unteren Teil fast nur die Umrisse erhalten. Die Darstellung oberhalb des Fensters ist nicht mehr identifizierbar (Thron?). Südöstliche Schräge: Dekoration bis auf ein Kreuz und einen Nimbus oberhalb des Fensters verloren. Südwand: Links und rechts des Fensters je eine Roprä.sentationsdarstellung (Höhe des Bildfeldes 186 cm): hl. Anna Selbdritt (11) und Gnadenstuhl (12); die Vergrößerung des Fensters hat sowohl Teile dieser beiden in ihrer Komposition traditionellen Darstellungen als auch die Darstellung oberhalb des Fensters (erhalten der Rest eines liegenden Figürchens links) vernichtet. Triumphbogenwand: Vera Icon, von zwei Engeln ge halten. Gewölbe: Den plastischen Schlußstein im Zentrum umgibt eine Rosette mit floraler Füllung; die blaugrundigen, mit schwarzen Sternen besäten (stark verwetzten) Gewölbefelder sind in der Mittelachse zweigeteilt; in den vier westlichen Zwickelfeldern die Evangelistcnsymbole, in den acht östlichen Engel mit unterschiedlichen Musikinstrumenten. Freigelegt und restauriert 1960—1962 durch Prof. Dr. F. Wal liser. Literatur: L. Weingartner: Neuentdeckte gotische Wand gemälde in Tirol, in: Tirol - Natur, Volk, Kunst, Leben, Nr. 26/1964, S. 15. - J. Lorenz, Gedenkschrift zum Jubiläum 427-1927. - N. Goswin, Chronik von Marienberg, hrsg. von P. B. Schwitzer in: Tirolische Geschichtsquellen, Innsbruck 1880, S. 167-181. ® L. Weingartner (siehe Literatur) liest: ,,Henricus de Baden" rmd ,,Ludovicus Vicarius". UMHAUSEN (BH Imst), Pfarrkirche hl. Vitus 1220 erwähnt; Umbau Ende des 15. Jhs. Innen, Nordwand, westlicher Abschnitt. Das ursprüng lich einheitliche, von einem dreifachen Streif eingefaßte Bildfeld (H. 166 cm, Gesamtbreite 542 cm, linkes Feld 51 cm, rechtes Feld 401 cm) ist durch den Pfeiler, der das Gewölbe der Orgelempore trägt, entzweigeschnitten und endet heute am westlichsten (nachträglich hinzugefügten) Wanddienst des Schiffes. Das ebenfalls später ausgebrochene Fenster hat wesentliche Teile vernichtet. Ungleichmäßiger Erhaltungs zustand der Oberfläche: Im linken Bildfeld sind die model lierenden Lasuren noch erhalten, im rechten fast nur die Konturenzeichnung. Das Fresko zerfällt thematisch: Eine Folge männlicher und weiblicher Heiliger in ausgesonderten Bildfeldern ist durch ein querrechteckiges Feld mit der Dar stellung des Marientodes unterbrochen. |swn I j* ' '^5' :LI:( y / V 246. Umhausen, Pfarrkirche; Schiff, hl. MärtyT'orin; 2. Viertel des 14. Jhs. Die Einzelfiguren stehen vor einem separaten dunklen Hinter grundfeld (romanisierende Flächengliederung!). Von links nach rechts: Heiliger in Pilgerkleidung (Kapuzenmantel, hohe Schuhe; der Kopf ist durch das Emporengewölbe abge schnitten, rechts große Fehlstelle. Die Farbigkeit beruht auf Grau in mehreren Nuancen, Ocker und etwas Hellrot. Weit-

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