Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

I 238. Lienz, Stacltpfarrkirche; Westfassado, Deesis mit Apostel, Ausschnitt ; Ende des 14. Jhs. sichtbar sind. Beide Halbfiguren sind von einer Arkade über fangen, die von der seitlichen Turmarchitektur ihren Ausgang nimmt. Adam (im Schriftband darüber ADAM) hält die Haue über die Schulter, Evas rechter Arm mit der Spindel hängt über die Brüstung herab. Unterer Bildstreif: Von der links an Abrahams Opfer an schließenden Szene sind nur der Rest einer männlichen Figur, die eine Armbrust umgehängt hat, und die Begrenzungs architektur erhalten. Abrahams Opfer. Der rechte untere Teil der Szene mit dem Körper Isaaks, dem größten Teil des dahinter aufragenden Baumes und dem begrenzenden Turm ist verloren. Abraham (unbärtig) faßt Isaaks Haarschopf, ein Engel greift von links in das ausholende Schwert; darunter, vor einem noch ganz roma:iisch stilisierten Bäumchen ein Böcklein. Deesis mit Aposteln (10) (Abb. 238). Ursprünglich Außondekoration der Westwand, jedoch dui'ch den spätgotischen Vorhallen-Anbau verdeckt (dadurch ausgezeichnete Konser vierung der Oberfläche). Das oben und unten durch einen breiten Fries (Nachahmung von Steinintarsia) begrenzte Bild feld ist in der Mitte durch den Ausbruch des Aufgangs von der Empore zerstört. Vom Weltenrichter ist nur ein Stück der Mandorla erhalten, darüber sowie im Fries ebenfalls große Fehlstellen. Von den beidseitig symmetrisch anschließenden Figurengruppen ist die linke bis auf di-ei Sitzfiguren (ohne Köpfe) vernichtet. Den unteren Teil der rechten Gruppe (Johannes d. T. und sechs Apostel; darüber Namensinschriften) hat mit Ausnahme der äußeren Figuren der Einbau des Vorhallengewölbos zerstört. Von der rechts in einem gesonderten Bildfeld anschließenden Darstellung des hl. Michael als Drachentöter ist nur die linke Hälfte erhalten. Helle und pastellartige Farbigkeit infolge der starken Brechung mit Weiß. Die vor- und zurückspringenden Thronarchitektui-en noch eine Nuance heller. Hintergrund stumpfblau. Ausge zeichnete Freskotechnik, Modellierung der Gewänder in vor wiegend drei Tönungen der Lokalfarbe, ohne Binnenzeichnung. Vorritzungen im Putz. Technik, Gesichtstypen und Stil (Profilfigur!) weisen eindeutig auf einen zumindest in Friaul geschulten Maler, wemr nicht auf einen Wanderkünstler (vgl. die wahrscheinlich etwas jüngeren Fresken in Zwickenberg, Kärnten). Gegen 1400. Christus als Weltenrichter am Triumphbogen (5). Christus, auf dem Regenbogen thronend, hält in der Linken das Schwert, die Rechte segnet. Beiderseits des Kreuznimbus vollkommen abgewittertes Spruchband (später hinzugefügt?). Die farbig abgetönte Mandorla zeigt, wie der Regenbogen, ein Zahnschnittmuster. Kupfergrüner Grund, rot und ocker.

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