153. Linz, Schloß; Stahlknotenbleche zur Sicherung des höl zernen Dachstuhles (BundesgebäudeverwaltungII Linz, Archiv) ■7-^, 152. Linz, Schloß, Gewölbe an der Nordostecke; Zustand nach Abschlagen des Verputzes und grobem Verfugen mit eingebauten Schließen (Bundesgebäudeverwaltung II Linz, Archiv) struktionen muß berücksichtigt werden, daß bei einem stark zerrütteten Gefüge des Mauerwerks oft vom Bauwerk selbst Entlastungskonstruktionen geschaffen wurden, die weitgehend geschont und erhalten werden müssen, will man nicht Einsturzgefahr heraufbeschwören. Zur Darstellung der Schäden werden zumeist neue Bestandspläne herzustellen sein, die — um eine statische Auswertung zu ermöglichen — weitestgehender Genauigkeit bedürfen. Bestehende Risse, Relativverschiebungen und Verbeulimgen usw. müssen ihrer Lage, Länge und Tiefe nach und womöglich mit Angabe des Zeitpunktes ihres Auftretens dargestellt werden. Desgleichen ist es nötig, daß alle vorhandenen Ausbauchungen an Wänden, Gesimsen und Mauerfluchten genau fixiert werden. Sollten derartige Schäden optisch nicht ohne weiteres ablesbar sein, wird man die Hilfe der Vermessungstechnik oder Auf schließung heranziehen müssen'. Nach Abschluß dieser Grundlagenerhebung kann der Architekt als Koordinierer seine Planungsarbeit aufnehmen. Das Ziel ' Wenn Risse nicht deutlich zutage treten, können ver schiedene Hilfsmittel zu ihrer Erfassung eingesetzt werden, so z. B.: 1. der einfache, aber meist unwirksame Glas- oder Gipsspion; 2. das Aufkleben von Millimeterpapier über dem Riß; wird es entlang der Rißlinie durchgeschnitten, so läßt sich jede geringste Veränderung laufend imd genau ablesen; 3. Vermessungstechnische Methoden: a) einfache Punkt-, Höhen- oder Längenmessungen, b) Invar-Stahlmeßstrecken, die eine feinere und genauere Längen- und Höhenmessung ermöglichen, c) Extensometermessungen, also Relativmeßketten, wodiu'ch die Bewegungen verschiedener Punkte einer Flucht erfaßt werden können. der Planung muß eine Lösung sein, welche die Funktion des Bauwerks im Sinne der Ausnützung und Belastbarkeit sowie den formalen Altbestand berücksichtigt, wobei die neuen Erfordernisse mit diesen elementaren Gegebenheiten in Ein klang zu bringen sind. Selbstverständlich werden z. B. beim Einbau von Sanitär-, Heizungs- oder Aufzugsanlagen manch mal Ausweichlösungen und Kompromisse unumgänglich sein. Diese sind aber vertretbar, wenn die neuen Bauteile und die verwendeten Bau- und Hilfsstoffe dem Altbestand gerecht werden. Ein derartiger Sanierungsvorschlag geht somit weit über den Rahmen eines Umbauplanes im üblichen Sinn hinaus und erfordert engste Zusammenarbeit des Arbeitsteams, noch ehe der Bauherr eine Plandarstellung seiner Umbau wünsche erhält. Zusammenfassend kann auf Grund der bei der Sanierimg der Festung Hohensalzburg und des Linzer Schlosses gemachten Erfahrungen gesagt werden, daß die moderne Bautechnik ohne weiteres in der Lage ist, alle Probleme, die sich bei der Sanierung von historischen Baudenkmalen ergeben, zu meistern, wenn Planung und Durchführung erfahrenen Fachleuten in die Hände gelegt werden, denen die Unter stützung und das Verständnis des Bauherrn sowie der damit befaßten Behörden sicher ist. H. Wesjak d) Pendelmessungen, wie sie zur Zeit am Hohen Stock der Festung vorgenommen werden. Bei andersartigen Schäden können Untersuchungsbohrungen, das Ausspiegeln von Bohrlöchern oder deren Beobachtung mittels Fernsehkamera, das Freilegen von Schadensstellen bzw. Fundamenten, Bodenpressungen usw. über Mauer und Fundamentverhältnisse wichtige Aufschlüsse geben.
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