Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

r 1 ! X 1 1 ! ' ' I " ii- [rn Ii ^1 Ii II l liihr-n \i/ io V—iJ 3ai J ■ L. .J^ .^&o [ I ato 1. ^ 55 C 4? □?! l ^1o jssi I 1A5 J iSi i ! 55 35 i 143, 144. Festung Hohensalzburg, Hoher Stock, Erkor; links: Ansicht, rechts: Schnitt, mit der Darstellung der Schließen und der Stahlbetonplatte Im Zuge der baulichen Sanierungsarbeiten im Linz er Schloß (Abb. 150) traten ebenfalls verschiedene Probleme auf, die bei der künftigen Sanierung von Althäusern von besonderem Interesse sein dürften. Hier hatte sich die Außenmauer im Innenhof des Nordflügels infolge Fehlens der Gewölbeverschließung stark nach außen geneigt. Ein vor langer Zeit durchgeführter Versuch, die Mauer durch Vorsetzen starker Pfeiler (Abb. 151) zu stützen und damit die Bewegung zum Stillstand zu bringen, mißlang. Nunmehr kam zum Gewölbeschub auch noch die Belastung durch die Pfeiler, da diese infolge unterschiedlicher Fundierung die gleiche Bewegungsrichtung hatten wie die Außenmauer selbst. Diese Mängel hatten zur Folge, daß die der Hauptmauer vorgelagerten Gänge mit ihren Gewölben von ihr abgelöst wurden. Hier hat man nach dem Entfernen der Pfeiler und einiger Anbauten durch Verschließen einen Ruhezustand erreicht. Aber auch die Gewölbe in der Nordostecke des Linzer Schlosses zeigten infolge mangelhafter Aufnahme des Schubes durch die Außenmauern ärgste Risse und drohten einzustürzen, wobei Ziegel aus dem Gewölbeverband bereits herausfielen (Abb. 152). Dieser substanzgefährdende Schaden trat jedoch zumeist erst nach dem Abschlagen des Putzes von den Gewölben zutage. Die Gewölbe waren daher raschest von der Last der Beschüttung freizumachen, dann konnten die Ziegel untereinander wieder verfugt werden. Größtenteils war aber diese übliche Sanierung nicht mehr möglich; in diesem Fall wurde auf der Unterseite der Gewölbe Baustahl gitter aufgebracht und nach dem Torkretieren mit Beton ein neues Gewölbe geschaffen, das einerseits das alte Gewölbe tragen konnte und zum anderen auch die vorgesehene Nutz last aufzunehmen imstande war. Der Gewölbeschub wurde mit Sehließen im Fußboden bzw. in der Höhe des Gewölbe ansatzes aufgefangen. Dieser Bauteil des Linzer Schlosses wies aber noch andere schwerwiegende Schäden auf. Der Dachstuhl hatte außer durch umfangreiche Zeitschäden, wie Vermorschen der Mauerbänke und sonstiger Konstruktionsteile infolge von Feuchtigkeit, auch noch dadurch sehr gelitten, daß dort unter gebrachte Flüchtlinge aus der Dachkonstruktion alle jene Teile herausgeschnitten und verheizt haben, die leicht zu erreichen waren. Der Dachstuhl stand daher nur mehr mit letzter Kraft und hatte mit seinem immensen Druck zufolge der enormen Größe auch die Gesimse schon teilweise zum Absturz gebracht. Eine Neuherstellung wäre hier unwirt schaftlich gewesen, weshalb eine Sanierung Platz greifen mußte. Die meist funktionsuntüchtigen Vorköpfe wurden ausgewechselt und mit stählernen Knotenblechen versehen, auch schadhafte Knoten der Dachkonstruktion (Abb. 153) wurden saniert. Druckstäbe hat man dabei weitgehend in Holz, Zugstäbe in Stahl ausgeführt, so daß sich heute der Dachstuhl als eine Mischung von Holz- und Stahlkonstruktion darstellt.

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