Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

.jA'sr iUlf TUT f ^ Tf ^ — 140, 141. Festung Hohensalzburg, Kuenburgbastei; links: die durch Ablösung der Kuenburgbastei von der gotischen Bastei entstandene Kluft; rechts: Herstellung der Bastei-Abdeckung (Bundesgebäudeverwaltung II Linz, Archiv) Zur Behebung der schweren Bauschäden, die diese Umbauten hervorgerufen hatten, waren verschiedene Maßnahmen notwendig. Der Felskopf samt der darüberliegenden Außen mauer wurde mit zwei schweren Ankern mit dem gesunden Fels auf der Hofseite verbunden. Danach hat man die Gewölbe des Obergeschosses durch das Einziehen von Schließen von Außenmauer zu Außenmauer gesichert. Sodann wurde die vorerwähnte Stütze bzw. deren Last dadurch abgefangen, daß ein Sprengwerk in Stahlkonstruktion mit einer Man schette am Fuß der Stütze die hier anfallenden ungünstigen Kräfte auf das Außenmauerwerk ableitet (Abb. 147). Auch im Mauerwerk des Erdgeschosses ließ sich nach dem Einziehen von Schließen ein Ruhezustand im Bauwerk er zielen, der durch laufende Kontrollmessungen bestätigt wird. Ein weiteres Sanierungsbeispiel besonderer Art bietet die Roßpforte der Festung. Sie wurde 1502 von Leonhard von Keutschach errichtet, später hat man ihr das Zeughaus angebaut. Die weitgehend zerstörten Fundamente müssen schon lange schwere Schäden aufgewiesen haben, da in der Höhe der Durchfahrt bereits Betonplomben eingesetzt sind. Abgesehen davon, daß diese Unterstützung nicht mehr den nötigen Halt geben konnte, besaßen die relativ dünnen Mauern keine genügende Festigkeit mehr, zumal Schubbewegungen des angebauten Zeughauses den Roßpfortenturm hangabwärts drückten. Hier wurde nun zuerst versucht, eine weitere Bewegung des Zeughauses in gleicher Weise wie beim Schütt kasten durch Einziehen von Schließen zu verhindern. Allein, die eingebauten Meßstrecken zeigten auch danach in er schreckender Weise eine akute Gefahr an, so daß man sich zu weiteren großzügigen Maßnahmen entschließen mußte, wollte man das Bauwerk vor dem Einstürzen bewahren. Es war keine andere Wahl gegeben, als dem Roßpfortenturm ein Stahlbeton-Stützkorsett einzuziehen (Abb. 148). Es wurden dabei dm'ch alle Geschosse gehende Stahlbetonpfeiler in den vier Ecken des nahezu quadratischen Baukörpers und neue Stahibetondecken in den jeweiligen Geschossen, welche als starre Scheiben die vier Eckaussteifungen verbinden, einge setzt (Abb. 149). Sodann wurde das Mauerwerk durch Schließen und Zement- bzw. Feinmörtelinjektionen in sich verfestigt und letztlich mit kurzen Stahlschließen an die eingezogene Stützkonstruktion angehängt. Alle nicht unbedingt erforder lichen Öffnungen im Turm wurden vermauert, was eine weitere Verfestigung ergab. Selbstverständlich mußte man auch die Fundamentmauern imd den anliegenden Fels sanieren®. ® Ähnliche Fundamentschäden können sich in anderem Zu sammenhang durch Straßenbauten ergeben, wie dies z. B. 14 Denkmalpflege

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