i Vp l fvi --.'j 1. Denkmäler der Dynastie Die frühen Denkmäler im Bereich der Wiener Ringstraße sind noch ganz und gar Dokumente der Dynastie und nicht des liberalen Großbürgertums, für das der Höhepunkt seines politischen Aufstieges erst kommen sollte. Entsprechend den damaligen neuabsolutistischen Bestrebungen sind sie Mani festationen des Kaiserhauses in der Tradition der Kaiser Franz und Ferdinand, die im Hofburgbereich die Denkmäler Josephs II. und des Kaisers Franz selbst gesetzt hatten. Die Geschichte der Denkmäler für Erzherzog Carl und Prinz Eugen erweist den dynastischen Charakter dieser Schöpfungen (Abb. 131, 132); „Nachdem ich die Ausführung des Monumentes meines verewigten Herrn Großoheims, des Feld marschalls Erzherzog Carl... nunmehr definitiv beschlossen habe", schreibt Kaiser Franz Joseph an seinen Generaladjutanten, den ,,k. u. k. Feldmarschall Lieutnant Carl Graf von Grünne , stünde dem Beginn der Arbeiten nichts mehr im Wege, und er genehmigt am 4. Jänner 1853 die ratenweisen ,,Zah lungen vorläufig aus" seiner ,,Privatkasse anweisen... zu lassen". Wichtig ist, daß ausschließlich der Monarch selbst als Protektor des Denkmals auftritt, nicht wie bei späteren Monumenten ein Bürger komitee (wenn auch mit der Durchführung eine als ,,Komitee" bezeichnete Gruppe betraut wird). Auch scheint das Bewußtsein von der Dignität seines Hauses wirksam zu sein, wenn er die Formulierung „Erzherzog Carl" durchstreicht und ausdrücklich von „meinem verewigten Herrn Großoheim" sprichth Die Entstehungsgeschichte des Prinz-Eugen-Denkmals ähnelt ganz und gar der des Erzherzog-CarlMonumentes: Der Generaladjutant erhält den Auftrag zur Schaffung von Denkmälern für Prinz Eugen und Fürst Schwarzenberg. Während Schwarzenberg noch warten mußte, faßte der Kaiser den Beschluß zur Ausführung für das Denkmal des Prinzen Eugen am 19. Oktober 1860 zu Schönbrunn. Wieder wird ein Vertrag mit Fernkorn geschlossen, die Kosten des Monumentes übernimmt die Generaladjutantur des Kaisers. Am 1. August 1864 bewilligt Franz Joseph dem Bildhauer „noch einen Zuschuß von 90 Zentnern Kanonenmetall,von welchen ein eventuell erübrigter Rest wieder rückzuerstattensein wird, aus den Vorräten des Arsenals". Als am 20. April 1865 der Kaiser — knapp vor der Eröffnung der Ringstraße - zur Verkleidung des Postamentes ,,mit aller Beschleunigung" telegraphisch vom König von Bayern 53 Steine aus den „Königl. Untersberger Marmorbrüchen zu Salzburg" erbitten läßt, depeschiert die Österreichische Botschaft aus Rom, wo sich König Ludwig zu dieser Zeit aufhielt, 1 Kriegsarchiv, MKSM, Sonclerreihe, Faszikel 20, Blatt 168.
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