Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

^tWSSSSÖ 126. Adolf Logs, Haus am Michaelerplatz; Haupteingang 127. Otto Wagner, Portal der .Stadtbahnstation Aiser Straße {Klischee: Verlag Anton Schroll & Co.) (BDA, V. KnulT) 128. Adolf Logs, Haus am Michaelerplatz; Aasschnitt aus der Seitenfassade in der Herrengasse (BDA, D. Scholze) pfeiler eingelassenen metallenen Anker gehalten; sie sind dem Eindruck nach eigens gesichert, bevor über ihnen die kurzen Zwischenpfeiler zum durchgehenden Architrav führen. Dieser und die kräftigen Eckpfeiler der Fassade verspannen die Träger der zweigeschossigen Brücke eindrücklich (Abb. 126). Das ausgewogen Elastische der eigenartigen Komposition wird noch dadurch betont, daß der Rhythmus der OfFnungen unten, in dem mit grauem Marmor verkleideten Geschäftsteil, und oben, in der hell verputzten Wohnhausfront, verschieden ist, daß einem Drang der Mitte zu unten ein Drang nach den Seiten oben gegenübersteht, der über die Kanten weg in die Seitenfronten hinüberbindet. Das Vertikalund Horizontalgefüge der unteren Geschäftshausfassade bedarf schon deshalb einer möglichst starken Akzentuierung; optisch entscheidend wirkt an ihr die Äderung des Marmors mit, die lotrecht steigend und waagrecht fließend als Ausdrucksmittel eingesetzt ist. Es ist nach dem Gesagten nicht gut möglich, die vier Säulen der Portalfront bloß als ein Relikt histori sierenden Stils aufzufassen, abgesehen von den dafür zu großen Interkolumnien. Doch gibt es am Haus noch andere Säulen, die in Dimensionierung und Placierung allerdings viel unauffälliger sind. Sie stehen in den fünf breiteren Fenstern des Mezzaningeschosses der Seitenfronten, in den Abschrägungswinkeln der ,,Bow-windows", während sie bei den gleich hohen aber schmäleren dazwischenliegenden Eenstern der Herrengassenfront fehlen (Abb. 128). Die sehr schlanken Säulen sind Zwischenstützen des

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