II B11 B ini iVBiE'f !'•'[?; i'v 5'if. i"i f 1 119. Blick von der Universität gegen den Schottenring (Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek) Der Karlsplatz, der zeigt, wie gefährlich es ist, städtebauliche Einheiten, die aus einer bestimmten historischen und künstlerischen Situation heraus geschaffen wurden, mit einem neuen Konzept zu über lagern, ist nicht als repräsentatives Beispiel für eine städtebauliche Planung des frühen 20. Jahrhunderts im Rahmen der Wiener Stadterweiterung anzusehen. Im Zuge der Wieneinwölbung ergab sich aber eine durchaus befriedigende Lösung bei der Ausweitung des Schwarzenbergplatzes^'. Durch die Terrain gewinnung war es möglich, den Point de vue des älteren, um das Denkmal gruppierten Platzes, nämlich den Hochstrahlbrmmen, zum Zentrum eines neuen Platzes zu machen, der sich in die von der Stadt ausgehende Hauptachse einfügt, zugleich aber auch als eine Art Sternplatz mit nach allen Seiten aus strahlenden Straßen erscheint (Abb. 120). Eine solche Lösung, bei der auf die Platzmitte die abgerun deten, auch überkuppelten Ecken der Häuserblocks zustreben und so die Flucht des strahlenförmigen Straßensystems zur Wirkung bringen, taucht im Gefüge der Ringstraße auch beim Aspernplatz auf, wo der Brückenkopf zum Donaukanal durch einen halben Sternplatz mit der Ringstraßenbebauung verzahnt wird. Trotz großer Weite und fließender Linien, die bei beiden Plätzen auch in der ursprüng lichen architektonischen Bebauung dominierten, bezeugen die beiden Anlagen ein städtebauliches Konzept, welches sich besonders dort bewährt, wo es um die Verteilung von Verkehrslinien geht. Mit diesen Lösungen, die ästhetisch dem Jugendstil durchaus verbunden sind, in denen sich aber auch schon die funktionalistischenQualitäten einer neuen Sachlichkeit abzeichnen, hat die städtebauliche Konzeption der Wiener Ringstraße den Weg vom Historismus zur Moderne gefunden. " Ebenda, S. 378. Zur Problematik der Wioneinwölbung für den Städtebau vgl. D. Frey, zit. Anm. 12. 11 Denkmalpflege
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